Veröffentlicht am 08.04.2014FOTO UND TEXT: Harald Tappeiner
Geophysiker und Verleger

Blitzlicht: Geophysiker und Verleger

In eigener Regie hat Mischa Froidevaux, 48, im vergangenen Januar die Zürcher Lokalzeitung «Röntgenblick» lanciert. Als Geophysiker ist er zudem oft in nordafrikanischen Ländern im Einsatz.

Haben Sie ein Morgenritual?
Meist wache ich um fünf Uhr morgens auf, auch wenn ich spät zu Bett gegangen bin. Ich versuche bereits frühmorgens aktiv zu sein und erledige Hausarbeiten. Zum Ritual gehören natürlich auch ein Kaffee, das Duschen und das Lesen von Online-News.

Was beinhaltet Ihr Job?
Als Geophysiker habe ich mit Grossprojekten wie etwa dem Bau von Staudämmen zu tun. Wir untersuchen den Baugrund mit Hilfe reflexionsseismischer Methoden, das heisst, wir senden einen Impuls in den Boden und fangen die zurückkehrenden Schwingungen mit Geophonen auf. Diese Signale wandeln wir anschliessend in ein seismisches Profil um. Denn bevor wir bauen können, müssen wir wissen, wie der Untergrund aussieht.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Sie Ihre Arbeit gerne machen?
Ich muss eine gewisse Selbstständigkeit haben und Wertschätzung spüren. Ich darf nicht das Gefühl bekommen, dass ich eine auswechselbare Arbeitskraft bin. Sehr wichtig für mich ist, dass die Projekte überschaubar sind. Die finanzielle Entschädigung spielt dabei keine grosse Rolle.

Wie wichtig ist Ihnen der private Ausgleich?
Arbeit und Freizeit empfinde ich nicht als Gegensätze. Natürlich ist der «Röntgenblick» alles andere als ein Hobby, die Betreuung der Zeitung absorbiert sehr viel Zeit. Wenn ich ein Interview durchführe, macht das aber Spass. Das ist manchmal sogar erholend. Ich spiele gerne Gitarre. Die Arbeit gehört für mich zum Alltag wie Lesen, Fahrradfahren und Musikhören.

Haben Sie einen Tipp für gute Laune bei der Arbeit?
Ich habe meistens gute Laune bei der Arbeit. Entscheidend ist, dass das Zusammenspiel im Team klappt. Denn unter Umständen lebt das Team einige Wochen in einem Container zusammen. Ohne das Salzige existiert das Süsse nicht. Manchmal ist der Stress notwendig, als Gegensatz zur guten Stimmung. Ich habe einen eher schnellen Arbeitsstil und mir ist wichtig, dass die Leute im Team ähnlich sind. Wir hören dann nicht einfach um 17 Uhr auf.