Veröffentlicht am 28.01.2009TEXT: Gabriela D'Hondt

Copyright Jugendsolarprojekt: Jugendliche bei der Montage von Photovoltaik-Modulen zur Stromerzeugung

Solarboom in Basel

gd. Das ökologische Basel reicht dem sozialen Basel die Hand. Ein Pilotprojekt soll Hunderte von Arbeitsplätzen mittels Förderung von Solarenergie in Basel schaffen.

Wie kann die grassierende Jugendarbeitslosigkeit bekämpft werden? Woher kommt unsere Energie, wenn einst das Erdöl ausgeht? Diese zwei Fragen zusammengedacht ergeben das Pilotprojekt Dachwerk.
Das Pilotprojekt bietet eine Chance für den Berufseinstieg: Als Solarmonteurin oder Solarmonteur erlernen Junge einen modernen Beruf mit Zukunft. Je nach Hochrechnung sollen 200-600 Jugendliche langfristig eine Stelle als Solarmonteur finden. Geben alle Beteiligten grünes Licht, kann es schon im Sommer losgehen.

Die Initiative geht auf die Strategiegruppe Arbeitslosigkeit zurück, der Thomas Kessler, Leiter der Kantons- und Stadtentwicklung Basel, vorstand. Sie gab der Beratungsfirma ecos den Auftrag zu einer Potentialanalyse. Ecos hat die Fähigkeit der jungen Langzeitarbeitslosen einerseits und die Energieperspektiven andererseits untersucht.

Investitionen in Millionenhöhe und neue Arbeitsplätze

Das private Interesse in nachhaltige Energieformen zu investieren, ist gross und das Kapital vorhanden, so lautet ein Ergebnis der Studie von «ecos». Gemäss ecos Geschäftsleiter Daniel Wiener biete sich die Gelegenheit bei Dächern, die sowieso in den nächsten Jahren renoviert werden müssten, Solarzellen zu installieren. Bei entsprechender politischer Weichenstellung innert acht Jahren sei eine Verfünffachung der solaren Stromleistung realistisch.

Parteien und Gewerbeverbände sind dem Projekt positiv gesinnt. Schliesslich geht es um die Schaffung von Arbeitsplätzen und um Investitionen in Millionenhöhe. Der Grosse Rat hob daher im Januar die Limite für Einspeisevergütungen auf. Jetzt soll in Basel-Stadt allen, die Solarstrom generieren, ein finanzieller Ausgleich gewährt werden. Thomas Kessler rechnet nun mit einem Solarboom.

Nach Ablauf der Referendumsfrist vom 1. Juni 2009 könnte der Startschuss fallen. Die Arbeitsämter brauchen allerdings länger zur Prüfung und die Annerkennung des RAV's ist zwingend, damit von dieser Seite Gelder fliessen. Damit keine wertvolle Zeit verloren geht, hat die Projektgruppe Dachwerk private Stiftungen zur Anschubsfinanzierung angefragt. Jugendliche mit Anspruch auf Arbeitslosengelder dürften also bald schon auf Basels Dächern stehen und ihren Platz an der Sonne finden. Denn, so betont Kessler, die Jungen brauchen jetzt Arbeit, nicht in 10 Jahren.