Veröffentlicht am 30.01.2015FOTO UND TEXT: Günther Kreischer
Ein gutes Selbstmanagement bringt Lebensqualität

Mach doch was Du willst

Selfmangement – «Von einem guten und klugen Umgang mit sich selbst» – war das Thema der Impulstagung 2015, die der Kaufmännische Verband Zürich am Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) in Rüschlikon durchführte. Mit viel Witz und Humor trugen die Referentin und die Referenten das aktuelle Thema vor.

Der Kaufmännische Verband Zürich lud zur Impulstagung 2015, dem Ruf folgten zahlreiche Interessierte. Denn ein glückliches, erfülltes und sinnstiftentendes Leben führen, wer möchte das nicht. Was aber benötigt Mann und Frau, um dieses Ideal zu leben, besonders in einer Zeit schier unbegrenzter beruflicher und privater Möglichkeiten? Wie werden die richtigen Entscheidungen getroffen, und hilft es wirklich, alles ganz bewusst anzugehen? 

Auf diese und andere Fragen in unseren Verhaltens- und Vorgehensweisen gaben die Referentin und die Referenten Anstösse zu Antworten und sorgten für regen Denk- und Diskussionsstoff unter den Anwesenden. Die Vortragenden wandelten die wissenschaftlich ernste Materie mit Humor in eine leicht verdauliche Kost um. Moderiert wurde die Veranstaltung von Daniela Lager, bekannt aus der Fernsehsendung «10vor10».

Erfolg benötigt Geduld

Schon die Eröffnungsrede von David Bosshart, CEO des Gottlieb Duttweiler Instituts, sorgte für reges Schmunzeln bei den Anwesenden. Seine These: Ohne ein Feedback ist Lernen nicht möglich, und um erfolgreich zu sein, wird Geduld benötigt. Ungeduldige Menschen hätten einen niedrigen IQ, so seine Theorie. «Genuss ist nur mit Selbstdisziplin möglich. Dann macht mich auch der Bioriegel glücklich. Und ohne Selbstdisziplin sind wir nur die besseren Tiere», sagte David Bosshart

Mit der Frage, wieviel jeder selbst zu seinem Glück beitragen kann und wie der Mensch aus einer schwierigen Situationen heraus Motivation für neue Ziele schöpfen kann, befasste sich der Arzt, Rollstuhlsportler und ehemalige Duathlon-Schweizermeister Christian Wenk. Seine Botschaft: Die eigenen Ziel nicht zu hoch stecken und sie Schritt für Schritt angehen.    

Wurmbekämpfung par excellence

Die Wissenschaftliche Leiterin und Inhaberin des Instituts für Selbstmanagements und Motivation in Zürich (ISMZ), Maja Storch, referierte über neuste Wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Hirnforschung und gab Einblicke in die Motivationspsychologie. In ihrem amüsamt gehaltenen Vortrag führte sie als didaktisches Tool einen kleinen Strudelwurm ein, der als Sinnbild für sogenannte somatische Marker steht und als Gegenpart des Verstandes liebevoll «Würmli» genannt wurde. Somatische Marker – ein Begriff aus der Bewusstseinsforschung – sind körperliche Signale, die dem Menschen bei der Entscheidungsfindung helfen, in dem sie die aktuelle Situation mit bisherigen Erfahrungen vergleichen und so emotional nicht tragbare Handlungsmöglichkeiten ausschliessen. Verstand und somatische Marker – das «Würmli» – müssen laut Maja Storch eine Einheit bilden, erst dann geht es dem Menschen gut.

Mit Tafel und Kreide

Einen ganz anderen Zugang zum Tagungsthema präsentierten die Autoren und Trendforscher Mikael Krogerus und Roman Tschäppeler anhand von Modellen, die sie mit wenigen Strichen auf der Kreidetafel darstellten. Sie thematisierten damit die Diskrepanz zwischen dem, was man im Leben vorhatte und dem, was wirklich passiert ist. 

Der Kaufmännische Verband Zürich lädt seine 16 000 Mitglieder regelmässig zu Impulstagungen am Gottlieb Duttweiler Institut. Der Verband ist im Grossraum Zürich die stärkste Arbeitnehmerorganisation und zusätzlich Träger der KV Zürich Business School mit rund 3700 Lernenen in der Grundsausbildung und 7000 Erwachsenen in der Weiterbildung.