Veröffentlicht am 17.09.2014TEXT: Naomi JonesFOTO: Simone Gloor

Kann nie schaden: Ein Apfel am Arbeitsplatz.

Online-Test

Gesundheit im Büro

Auf der Website der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz können Betriebe ihr Gesundheitsmanagement online einschätzen lassen. Der Test dauert etwa 20 Minuten und beruht auf Selbstdeklaration.

Seit Juli bietet die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz einen Online-Test an, mit dem Arbeitgeber ihr betriebliches Gesundheitsmanagement testen können. Der Test dauert 20 bis 30 Minuten. HR-Fachleute oder andere Führungskräfte füllen ihn online für ihre Firma aus und erhalten dabei einen ersten Überblick, was für das Unternehmen relevant sein könnte und wo es etwa steht. Im Anschluss an den Test erhalten die Betriebe eine Einschätzung und Links zu weiterführenden Informationen. Sollte ein Betrieb für die Gesundheit seiner Mitarbeitenden mehr tun wollen, kann er die Beratung der Stiftung in Anspruch nehmen. 

«Gesundheitsförderung zahlt sich für einen Betrieb aus», erklärt Lukas Weber, Co-Leiter Psychische Gesundheit und BGM bei der Stiftung. «Wenn die Mitarbeitenden oft krank sind, zum Teil sogar aufgrund eines Burnouts über lange Zeit ausfallen oder wenn sie wenig motiviert sind oder die Fluktuation im Betrieb gross ist, dann ist dies für den Arbeitgeber teuer.» 

Arbeitgeber haben eine Verantwortung 

Die Stiftung Gesundheitsförderung sei aber klar der Meinung, so Lukas Weber, dass Arbeitgeber eine Verantwortung für ihre Angestellten haben und auch zu deren Gesundheit Sorge tragen müssen. 

Betriebliches Gesundheitsmanagement ist eine Strategie, wie der Betrieb die Gesundheit der Mitarbeitenden fördern will. Es gibt Betriebe, die auf eine gesunde Führungskultur setzen, das Bus-Abo oder gar das Fitness-Abo finanziell unterstützen. Andere gehen soweit, dass sie den Mailserver nachts und am Wochenende abstellen. 

Die Betriebskultur ist wesentlich 

Die Kultur und das zwischenmenschliche Klima im Betrieb wirken sich wesentlich auf die Gesundheit der Mitarbeitenden aus. « Burnout-Fälle kommen nicht von ungefähr», sagt Lukas Weber. «Die Belastung am Arbeitsplatz ist ein zentraler Faktor bei dieser Krankheit.» Die Arbeitgeber aber können die Kultur im Betrieb stark steuern, in dem sie die Kultur vorleben.

Wenn ein Chef seine Mails am Wochenende und spät nachts noch verschickt, signalisiert er damit seinen Mitarbeitenden, dass er deren Erreichbarkeit rund um die Uhr erwartet. Die Frage, wie verfügbar eine Arbeitnehmerin oder ein Arbeitnehmer ausserhalb der vereinbarten Arbeitszeit sein soll, und ob sie die erteilten Aufgaben in der Soll-Arbeitszeit erfüllen kann, ist grundlegend für die Gesundheit. «Allerdings», so Lukas Weber, «Stress muss nicht immer krank machen.» Wichtig ist, dass nach einer Stressphase Erholung möglich ist und dass das Arbeitsklima gut ist. So sind die Mitarbeitenden auch viel motivierter und arbeiten besser. 

An apple a day keeps the doctor away

Aber nicht nur das Betriebsklima, sondern auch die Gestaltung des Arbeitsplatzes ist für die Gesundheit wichtig. Tageslicht, verstellbare Bildschirme, Tische und Stühle zum Beispiel tragen zum Befinden bei. Und schliesslich ist die Ernährung ein wesentlicher Punkt in der Gesundheit. Auch hier kann der Arbeitgeber den Arbeitnehmer unterstützen. Lukas Weber betont aber, dass die Gesundheit ebenfalls in der Verantwortung des Arbeitnehmers liege. Schliesslich kann kein Chef seinem Angestellten vorschreiben, dass er den Apfel statt die Wurst essen soll.

Link zum Gesundheitstest