03.11.2015

Menschen-Flüsterer

Wird heute so wie früher ab und zu über die Lehrenden in der Pause gelästert? Ein Ventil braucht es ja. Immerhin sitzen Ausbilder und Lehrer nach wie vor am längeren Hebel der Zensuren und Beurteilungen. 

Und wie reden die Lehrenden über ihre Schützlinge? Durchweg positiv. Christoph Gassmann lässt sie sechzehnmal zu Wort kommen. In seinem Buch «Berufsbildung in der Schweiz – Gesichter und Geschichten». Über ihren Werdegang. Über die Jugendlichen, die ihnen am Herzen liegen und um die sie sich umso mehr Gedanken und Sorgen machen, je schwieriger sie sich geben.

Cover Foto Berufsbildung in der Schweiz - Gesichter und Geschichten

Christoph Gassmann

Berufsbildung in der Schweiz – Gesichter und Geschichten

16 Interviews mit Profis aus Schule, Kurszentrum und Betrieb

hep verlag, Bern, 2015

352 Seiten, Fr. 38

ISBN 978-3-03905-578-4

Das Cover und der Titel «Berufsbildung in der Schweiz» erinnern an Blätter im Herbst: trocken. Der Inhalt ebenfalls: farbig und knisternd. Allen Lehrenden ist gemeinsam: Sie wollen das Beste für ihre Schüler. Und so wie alle Jugendlichen, die sie unterrichten, Persönlichkeiten sind, so individuell sind die Unterrichtsansätze.

Die Fragen von Christoph Gassmann passen sich unterschiedlichen Gesprächspartnern an. Ein Vergleich der Antworten erübrigt sich. Die Konzepte der Interviewten reichen von S wie Selbstverteidigung der eigenen Position gegenüber Lernenden durch Strenge bis zu V wie Vertrauen und Verantwortung übergeben, um die Jugendlichen zu stärken. 

 Spannend für alle Beteiligten am Thema Lernen.