Veröffentlicht am 14.08.2012FOTO: Marga Schuttenhelm
Treichelhälften warten auf die Weiterverarbeitung. Der sogenannte Klöppel lässt die Treichel erklingen. Am Bügel wird der Riemen befestigt. Mit einer Schablone erhält die Treichelhälfte die exakte Grösse. Mit dem Plasmaschneider wird das Stahlblech geschnitten. Die Treichelhälften verschweisst und der Bügel montiert. Innerhalb der Treichel wird der Steg befestigt. Eligius Schelbert bringt der Treichel den richtigen Klang bei. Diese Froschmul-Trychle besteht aus fünf Teilen. Der Riemenmacher, Emil Wessner aus Siebnen. Die Stickvorlage wird auf das Oberleder übertragen. Mit einer Ahle sticht er jedes einzelne Loch durch das Leder... ...und zieht den farbigen Kunststoff- oder Lederfaden durch. Emil Wessner hat das Handwerk von seinem Vater erlernt. Das Dachshaarfell wird mit der Halbmondsichel zugeschnitten. Ein falscher Schnitt und dar Fellstreifen ist Abfall. Der fertig gestickte und mit Dachshaar eingefasste Riemen. Verschiedene kunstvoll verzierte Riemen und Treicheln.

Die Treichelherstellung

Sie gehört zur Schweiz wie die Butter aufs Brot. Sie hält Kuhherden zusammen, führt verirrte Kälber zurück zur Mutter, vertreibt die bösen Geister aus den Dörfern, spornt unsere Sportler zu Höchstleistungen an: die Treichel, Trychel oder Schelle.

In der Glockenschmiede in Muotathal entsteht in 28 Arbeitsgängen aus einer Stahlblechplatte eine wohlklingende Treichel. Die einzelnen Arbeitsschritte erfordern viel Erfahrung und Handwerkskunst, die Eligius Schelbert von seinen Vorvätern erlernt hat.

Das Handwerk des Riemenstickens wird an keiner Schule vermittelt, Emil Wessner aus Siebnen hat es von seinem Vater erlernt. Für einen kunstvoll gestickten, mit Dachshaaren eingefassten Riemen stecken schon mal bis zu 10 Tage Arbeit dahinter.