Veröffentlicht am 26.05.2015FOTO: Ines Schöne

Teppich flicken

Abbas Javanmard ist Spezialist für Orientteppiche. In seinem Geschäft «Teppichland» in Zürich-Altstetten verkauft er Teppiche und repariert sie. Er ist in Persien aufgewachsen und hat das Handwerk von seiner Mutter gelernt. Zu seinen Werkzeugen gehören Nadel, Zange und Schere. Dazu gesellen sich spezielle Instrumente, die aussehen wie feine Haken, Klopfer und Kämme.

Welche Geschichte ein Teppich auch haben mag – Menschen lassen ihren Teppich reparieren, weil er ihnen etwas wert ist. Vielleicht haben sie auf einem Speicher einen Schatz gehoben, den sie gern in voller Pracht geniessen wollen, oder sie vermissen das Gefühl, barfuss über die wollene Kostbarkeit zu laufen. Reparaturen können Teppiche veredeln. Im Orient stehen die kunstvollen Gebrauchsgegenstände für Familie, Tradition und kulturelle Identität.

 Abbas Javanmard hat heute nicht viele Kunden. Er kann sich Zeit für Reparaturen nehmen. Der Verkaufsraum ist zugleich seine Werkstatt. Gerade hat er einen buntgemusterten Kasachen aus seinem Hinterzimmer geholt, der eingerissen ist. Er möchte ihn flicken und dann verkaufen. Gleich wird er die Vorderseite mit dem wollenen Flor genau betrachten, die Qualität, das Muster, die Farben. Dann wird er ihn auf die Rückseite kehren und auf seinem Arbeitstisch ausbreiten. Das Werkzeug steht schon bereit ...

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