Wir solidarisieren uns mit der Aktion «Purple Screen» der Schweizer Medienfrauen (journalistinnen.ch) und schalten diesen Beitrag am 14. Juni 2019 um 11 Uhr auf.
Für mehr Gleichstellung
Was sind 27 Jahre nach dem ersten Schweizer Frauenstreik die Gründe für einen zweiten? Und wie und wo kann Frau und Mann mitmachen? Informationen und Tipps für Kurzentschlossene.
Unter dem Motto «Wenn Frau will, steht alles still» legten am 14. Juni 1991 schweizweit gegen eine halbe Million Frauen die Arbeit nieder. Sie protestierten gegen die zögerliche Umsetzung des Gleichstellungsartikels – am 14. Juni 1981 wurden die gleichen Rechte von Mann und Frau in der Schweizer Verfassung verankert. 27 Jahre später wird wieder gestreikt: am 14. Juni 2019.
5 Punkte der Gleichstellungsdebatte
- Frauen verdienen rund 20 Prozent weniger als Männer. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist längst überfällig – so, wie es seit 1981 in der Bundesverfassung verankert ist.
- Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie harzt. Gefragt sind familienfreundliche Arbeitsstrukturen auf allen Hierarchiestufen und für alle Geschlechter.
- Von Abwertungen und Belästigungen im Arbeitsumfeld sind vor allem weibliche Angestellte betroffen. Von Arbeitgebern und Arbeitgeberinnen werden Schutz und Unterstützung gefordert.
- Der Wert von unbezahlter Care-Arbeit in Form von Betreuungs- und Pflegeaufgaben für Kinder und unterstützungsbedürftige Erwachsene entspricht einem materiellen Wert von über 80 Milliarden Franken im Jahr. Dies hat einen direkten Einfluss auf Altersarmut von Frauen.
- In der Berichterstattung findet sich Sexismus. Frauen sind in den Medien deutlich untervertreten. Wenn über sie berichtet wird, dann oft in Stereotypen. Ab einem gewissen Alter verschwinden sie zunehmend aus der Berichterstattung. Gefordert wird eine angemessene mediale Repräsentation der Frauen und ihrer vielfältigen Berufs- und Lebensentwürfe. Dieses Ziel muss in den publizistischen Leitlinien verankert werden.
Wer mehr Gründe braucht, findet Informationen auf: frauenstreik2019.ch
Die Redaktorinnen von derarbeitsmarkt.ch solidarisieren sich mit diesem Beitrag mit den Schweizer Medienfrauen: journalistinnen.ch
Veranstaltungshinweise für Kurzentschlossene
Veranstaltungen im Rahmen des Frauenstreiks 2019 finden schweizweit und während des ganzen Tages statt. Kundgebungen und Aktionen sind dezentral organisiert. Regionale Kollektive sind für die Koordination der Programme zuständig, hinter denen Komitees verschiedener Branchen stehen (beispielsweise Pflegefachfrauen, Sozialarbeiterinnen, Wissenschaftlerinnen, Gastrofrauen, Medienschaffende und viele mehr).
Ein Zeichen setzen können auch jene Personen, die am 14. Juni arbeiten: durch das Tragen von Streikbuttons oder violetten Kleidungsstücken wie Halstüchern, T-Shirts oder Socken.
Nachmittagsprogramm in Zürich:
17 Uhr: bewilligte Kundgebung, Start beim Hauptbahnhof, endet auf dem Helvetiaplatz
Ab 19 Uhr: Reden, Konzerte, Aktionen auf dem Helvetiaplatz
Das ganze Programm: frauenstreikzuerich.ch
Nachmittagsprogramm in Bern:
17.30 Uhr Demo (Bundesplatz)
18.30 Uhr Kundgebung (Bundesplatz)
Das ganze Programm: frauen-streiken.ch
National:
Punkt 15.24 Uhr wird die Arbeit niedergelegt.
Alle Infos auf: frauenstreik2019.ch
Oder 1406.ch (geografische Übersicht über alle Aktionen in der Schweiz)