05.09.2016
FOTOS UND TEXT: Rolf Schaffner

Entspannte Stimmung vor der Hauptbühne.

Summerdays Festival

Fans, Bands und Rock ’n’ Roll

Mitte Monat wird sie vorbei sein, die Open-Air-Saison 2016. Mit etwas Wehmut und stellvertretend für die vielen Veranstaltungen unter freiem Himmel: Impressionen von einem Festival, das den Sommer im Namen trägt.

Kein Festival ohne freiwillige Helfer. Rund 600 waren es für die 21 000 Besucher der beiden Tage am «Summerdays Festival Arbon» Ende August. Sie kontrollierten die Eingänge, verkauften Getränke, tauschten Tickets gegen Eintrittsbändel, kümmerten sich um Musiker und VIPs und betreuten das bargeldlose Zahlungssystem, bei welchem die Besucher ihr Guthaben aufladen oder sich das Restguthaben auszahlen lassen konnten. Den Bühnen- und Gerüstaufbau erledigte eine private Firma.

Das Festival, das aus dem Openair Tufertschwil entstanden ist, findet seit 2009 direkt am Bodensee statt. Heuer spielten so bekannte Bands wie Simply Red und Patent Ochsner.

Besucher feiern bei schönstem Wetter und hochsommerlichen Temperaturen bis 34 Grad. Das Festivalgelände unmittelbar am Ufer des Bodensees lockt zahlreiche Boote an. Ihren Applaus spenden die «Bötler», die die Konzerte vom Wasser aus geniessen, im Chor mit ihren Bootshupen. Nicht nur auf der grossen Hauptbühne wird Musik gemacht, sondern auch überdacht im Schatten; hier am Werk das Quartett von Private Blend. Gutes Wetter macht Laune, entsprechend viel wird ausgeschenkt. Helfer tragen das schwarze Summerdays-T-Shirt mit dem Logo, wie an dieser von der Festivalorganisation geführten Bar. Daneben gibt es zahlreiche private Ess-, Getränke- und Warenstände. Tontechniker mischen einen ausgewogenen Sound in angemessener Lautstärke. Ein Stockwerk höher zeichnen Fernsehleute der Region das Geschehen auf, und Lichttechnik sorgt für zusätzliche optische Atmosphäre. Am Freitag dominierte die Musik der 80er-Jahre. Bands wie ELO (Bild), Simply Red, Saga oder die bayrische Spider Murphy Gang ziehen viele Leute mittleren Alters an. Der Samstag war mit Hurts, Faithless oder Baschi auf jüngeres Publikum ausgerichtet. Mit Kompaktkamera und Handy dürfen die Zuschauer filmen und fotografieren. Professionelle Videokameras, Audioaufnahmegeräte sowie Kameras mit Wechselobjektiv kommen dagegen nicht durch die Eintrittskontrolle. Willkommene Abkühlung mit einem Softice ... ... oder einem Eisjogurt. Auf einem dafür reservierten Wiesenteil können sich Besucher mit Klappstuhl, Decke oder Luftsofa einrichten. Diese Gelegenheit wird rege genutzt. Der moderne Klappstuhl hat einen integrierten Bierbecherhalter. Kein Festival ohne Bratwurststand. Viele weitere Stände bereichern das Festival, sie bieten auch Freizeitartikel und Schmuck an. Ein Kunde beim bargeldlosen Bezahlen. Zuvor hat er ein Guthaben auf den Chip in seinem Eintrittsbändel geladen. Nach einer Bestellung hält er den Bändel an das handygrosse Gerät mit Display, welches den Betrag abbucht und das Restguthaben anzeigt. Für Hungrige ist gut gesorgt: mexikanische, indische und Thai-Menüs oder wie hier ein einfacher Pouletspiess. Im Lakeside-Restaurant können Besucher Tische mit seitlicher Sicht zur Hauptbühne reservieren und bekommen Tapas und Weine serviert. Ein VIP-Tagespass für den ersten Stock kostet 155 Franken. Fans am Samstag beim Konzertfinale von Faithless. Troubleshooter, Crowd Control und Security sorgen für einen reibungslosen Ablauf und für die Sicherheit von Musikern und Besuchern. Eine Putztruppe macht im Eiltempo die Bühne sauber für die nächste Band. Das Lichtermeer der Bootsgemeinde ist nicht wegzudenken vom Ambiente an diesem Open Air am See.
Eindrücke aus dem Festivalgelände. Fotos: Rolf Schaffner