«der arbeitsmarkt» 11/2007

PvB mit Kultur

2008 wird aus dem Zürcher PvB RATS ein nationales Programm. Der Schritt gelang, weil Qualifizierungsprogramm und Kulturbetrieb getrennt wurden.

Interview mit Eva Kohler, Leiterin des PVB RATS

Frau Kohler, was reizt Sie an Ihrem Job?
Eva Kohler: In erster Linie ist es die Arbeit mit Menschen. Stellensuchende zu unterstützen und mitzuhelfen. Ihnen während ihrer Arbeitslosigkeit ein vielseitiges und interessantes Tätigkeitsfeld zu bieten, ist eine sehr faszinierende Aufgabe. Eine interessante Herausforderung sehe ich auch darin, das Angebot laufend anzupassen, stets wechselnde wirtschaftliche Faktoren zu berücksichtigen und vor allem die Qualität hoch zu halten. Mein Job gibt mir zudem die Möglichkeit, meine zwei beruflichen Standbeine Personalausbildung und betriebswirtschaftliche Weiterbildung unter einen Hut zu bringen.

Seit Sie Geschäftsleiterin sind, scheint sich eine Menge verändert zu haben. Was haben Sie konkret unternommen?
Es hat sich in der Tat einiges verändert. Das hat aber weniger mit meiner Person zu tun als mit der Tatsache, dass wir im letzten Jahr strukturelle Veränderungen respektive eine komplette Trennung  des Kulturbetriebes vom Qualifizierungsprogramm vorgenommen haben. Zusammen mit dem Vorstand wurden in einem extern begleiteten Prozess die Strukturen überprüft und angepasst. Der Kulturmarkt hat sich neu positioniert und ein eigenes, klares Profil erhalten. Dasselbe gilt natürlich auch für das Qualifizierungsprogramm. Ein weiterer Meilenstein war die SVOAM-Zertifizierung. Ohne diese Vorarbeiten wäre der schon längere Zeit angestrebte Wechsel als nationales Programm zum SECO sicher nicht möglich gewesen.

Was sind die Vor- und Nachteile dieses Wechsels?
Wir arbeiten schon seit vielen Jahren mit RAV-Beratenden aus anderen Kantonen zusammen. Zu oft kommt jedoch die Initiative für einen Einsatz im RATS noch immer von Seiten der Teilnehmenden selbst. Durch die nationale Ausschreibung erhoffen wir uns natürlich einen höheren Bekanntheitsgrad bei den zuständigen Stellen.

Wie gross ist die Erfolgsquote des Qualifizierungsprogramms?
Das ist sehr stark abhängig von der wirtschaftlichen Situation und deren Auswirkung auf den Arbeitsmarkt. Im letzten Jahr konnten wir 40 Prozent der austretenden Teilnehmenden in den ersten Arbeitsmarkt entlassen. Dieses Jahr rechnen wir mit einer Integrationsquote von rund 50 Prozent.

Wie wird der Kulturmarkt in zehn Jahren aussehen?
Der Kulturmarkt ist dann hoffentlich der Treffpunkt in Zürich und bekannt als unkonventionelles, inspirierendes und szenenungebundenes Kulturzentrum.
Der Kulturmarkt feiert vom 28. bis zum 30. November sein 10-jähriges Bestehen. Bei
allen Veranstaltungen sind die Eintritte frei. Infos: www.kulturmarkt.ch, www.rats.ch

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