«der arbeitsmarkt» 11/2007

Gesucht: Traumjob

Ein neues Internet-Tool verspricht eine revolutionäre Änderung bei der Jobsuche: Wer seine Wünsche und Träume formuliert, findet in seinem Postfach bald die passenden Angebote dazu vor. «der arbeitsmarkt» hat das Tool getestet.

Wer heute einen Job sucht, greift gerne auf die vielen Online-Portale zurück, die ihre meist kostenlosen Dienste anbieten. Die Schwierigkeit besteht aber oft darin, in der Fülle von Informationen die passendsten Resultate zu finden. Das Bildungsportal ausbildung-weiterbildung.ch geht nun neue Wege und hat im September sein «Karriere-Center» lanciert.

«Der Clou dabei ist, seinen Traumjob nicht zu suchen, sondern sich von seinem Traumjob finden zu lassen», lautet das Prinzip des neuen Tools. Und weil das so gut klingt, probiert die «arbeitsmarkt»-Redaktion das Ganze gleich aus. Nach der Erfassung der wichtigsten persönlichen Daten geht es darum, seinen Traumjob zu definieren. Gar nicht so einfach, schliesslich macht man sich nicht jeden Tag Gedanken darüber.

Neben den bevorzugten Hauptaufgaben und der gewünschten Position und Funktion im Unternehmen können auch noch die Salärvorstellungen präzisiert werden. Dann noch den beruflichen Werdegang eingeben, und schon sollten die ersten Angebote ins extra eingerichtete Postfach flattern. So verspricht es jedenfalls der Pressetext – doch auch nach mehreren Tagen bleibt die Box leer. Ein Telefon an die angegebene Kontaktadresse soll Aufklärung bringen.

Claudio Weiss von der Betreiberfirma Modula AG in Bäretswil nennt als mögliche Ursache, dass die Kriterien zu eng gesetzt sind und der Filter damit keine Jobs mehr durchlässt. Da das Tool noch nicht so lange in Betrieb ist, müssen die ersten Erfahrungen erst noch ausgewertet werden. «Wir können noch keine Erfolgsstorys vorweisen», räumt Weiss ein. «Aber wir geben uns von Anfang an Mühe, dass die Eingaben der Jobsuchenden relativ präzise Ergebnisse liefern. Die qualitative Komponente ist uns sehr wichtig.»

Bei der Suche nach den besten Treffern kann das neue Tool auf die umfangreiche Datenbank von jobs.ch zurückgreifen. Jedes erfasste Profil gelangt zusätzlich in anonymisierter Form auf den Tisch eines Personalberaters. Und von dort im besten Fall zu einem interessierten Unternehmen.

Aber kann ich das alles bei einem herkömmlichen Job-Portal nicht auch haben? Claudio Weiss nennt zwei wesentliche Unterschiede: «Wir haben das Prinzip umgedreht. Die zentrale Frage lautet: Wo will ich hin?» Der bisherige berufliche Werdegang rückt in den Hintergrund, hier sollen Wünsche und Träume in Erfüllung gehen. Ausserdem sei der Dienst vor allem für all jene geeignet, die in ihrem bisherigen Job mehr oder weniger unzufrieden sind und eher passiv Ausschau nach einer neuen Stelle halten.

Am Tag nach dem Telefongespräch scheint das Tool auch beim stellensuchenden «arbeitsmarkt»-Mitarbeiter voll funktionstüchtig zu sein. Gleich fünf Angebote liegen vor. Ein richtiger Traumjob ist aber (noch) nicht dabei. Bis Träume in Erfüllung gehen, muss man wohl etwas geduldiger sein.

www.ausbildung-weiterbildung.ch

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