20.01.2016
TEXT: Jürg StreuliFOTO: Reinhard Reiss
Ungeliebte Ladenstürmer

Autoschlange am Zoll von Rafz-Solgen

Ungeliebte Ladenstürmer

Die Folgen des Einkaufstourismus im Ausland sind für die Schweiz alarmierend: stagnierende Löhne im Handel und 20 000 verlorene Arbeitsplätze. Gemäss dem Dachverband Handel Schweiz können einzig der Abbau von Schweizer Sonderlösungen, weniger Handelshemmnisse sowie eine konsequente Umsetzung des Cassis-de-Dijon-Prinzips die Preise in der Schweiz nachhaltig senken und den Einkaufstourismus reduzieren. Das Cassis-de-Dijon-Prinzip zur Erleichterung von EU-Importen trat in der Schweiz am 1. Juli 2010 in Kraft, hat jedoch die Erwartungen bisher nicht erfüllt.

So überlässt man die Situation dem Wechselkurs und den Kräften des Marktes. Es bleibt bei Appellen an die Swissness, um die Konsumenten von Einkaufsfahrten ins Ausland abzuhalten. Dabei lassen sich in der Schweiz auch heute noch günstigere Preise als in Deutschland finden. Deshalb ist die Gewöhnung, das Ritual des samstäglichen Grosseinkaufs im Ausland durchzuführen, eine zusätzliche Gefahr. 

Allerdings sind die Appelle von Coop und Migros an die Swissness nicht immer glaubwürdig, um die Konsumenten von Einkaufsfahrten ins Ausland abzuhalten. Selbst die Migros-Tochter Midor in Meilen nimmt für die Reinigung der Berufs- und Arbeitsschutzkleidung den Service einer deutschen Wäscherei in Anspruch. Als geradezu treuherzig erscheint die Stellungnahme der Kommunikationsleiterin, man habe sich wegen des massiven Preisunterschiedes für einen deutschen Anbieter entschieden.

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