09.11.2021

Löscharbeiten nach der Bombardierung 1944 bei der ehemaligen Tuchfabrik Schaffhausen in den Mühlenen. Bild: Schweizer Armeefilmdienst

Dokumentarfilm: «Bombs Away»

«Bombs Away» – die Bombardierung von Schaffhausen im Zweiten Weltkrieg

40 Sekunden dauerte das Inferno 1944 und legte Teile von Schaffhausen in Schutt und Asche. Wie das geschah, zeigt ein wissenschaftlicher Dokumentarfilm über die fatalsten 40 Sekunden der Historie Schaffhausens.

Mit eindringlichem, angsteinflössendem Sirenengeheul und in Flammen stehenden Trümmerteilen beginnt der knapp 90 Minuten dauernde Film. Der Zuschauer ist sogleich mitten im Thema und Geschehen. 40 Sekunden lang dauerte die Bombardierung Schaffhausens am 1. April 1944. Die Folge waren vierzig Tote sowie Hunderte verletzte und obdachlose Menschen.

Zeitzeugen erzählen von ihrem Erlebten, immer aber auch trotz aller Dramatik mit einer Prise Humor und mit Anekdoten. Auch ein Mann, der durch den Angriff beide Elternteile verlor, schildert sein Erlebtes. Schade ist, dass im Film keine Frau als Zeitzeugin zu Wort kommt.

Die beiden Schaffhauser Filmemacher Claudio Mühle und Tobias Hongler haben drei Jahre lang an der Realisation dieses Films gearbeitet. Der Film soll auch späteren Generationen als audiovisuelles Lehrmittel dienen.

Der amerikanische Bomber B-24, der 1944 über Schaffhausen die tödliche Fracht abwarf. Der Bomber steht im Museum in Duxford (UK)

 

Weiterbildung und Unterhaltung

Die wissenschaftliche Seite des Films wird ergänzt durch prägnante Schilderungen des Schaffhauser Historikers Matthias Wipf und entsprechende Grafiken. Auch in diesen Teilen der Dokumentation wird der Betrachter von komplizierten Schilderungen verschont. Der Film ist klar verständlich, und der historische Ablauf ist gut nachvollziehbar.

Der Dokumentarfilm «Bombs Away» dient der Weiterbildung sowie der Unterhaltung dank spannender Erzählung. Auch werden viele für die Bombardierung wichtige Orte genau beschrieben und im Bild, teils koloriert, dargestellt. Ebenso interessant: Der Ex-US-Botschafter in der Schweiz, Edward T. McMullen Jr., stellt das damals Geschehene aus Sicht der USA dar.

Der Film wird seinem Anspruch, künftigen Generationen für Bildungszwecke zu dienen, auf eine lebendige und interessante Art absolut gerecht. Aktuell läuft der Film im Kino Kiwi Scala in Schaffhausen. Ab 14. November 2021 läuft er auch im Cinema Schwanen in Stein am Rhein. Weitere ausgewählte Kinos sollen folgen.

 

Erscheinungsjahr: 2021

Dauer: 85 Minuten

Sprachen: Deutsch-Dialekt / englisch Gesprochenes mit deutschem Untertitel

Film von: Claudio Mühle und Tobias Hongler

Koproduzent und Historikexperte: Dr. Matthias Wipf

Produktion: Clato Pictures Filmstudio