17.01.2017

Das Ende scheint nah

Wie kam es zur Flüchtlingskrise? Zur zunehmenden Distanz Europas zu Russland? Der Journalist Michael Maier, Herausgeber der «Deutschen Wirtschafts Nachrichten», bietet in diesem Buch Erklärungen für das «Chaos», welches das Unbehagen der Massen nähre.

Die Anfangsjahre des Internets und danach die Vernetzung der durch globale Kommunikation entstandenen Daten sieht Maier als die beiden Wellen der technologisch-industriellen Revolution. Diese habe den Weg für moderne Kriege bereitet, die er in den folgenden vier Kapiteln in verschiedenen Varianten behandelt: Reale, Finanz-, Cyber- und Propagandakriege.

Michael Maier

Das Ende der Behaglichkeit

FinanzBuch Verlag, München, 2016
277 Seiten, Fr. 27.90
ISBN 978-3-89879-941-6

Im fünften Kapitel nennt Maier Ursachen der Kriege, die sich jedoch auf eine Aufzählung altbekannter Gegensätze beschränken, garniert mit dazu passenden Zahlen und Statistiken. «Arm gegen Reich» oder «Rückständig gegen Modern» sind Beispiele dafür. Maier zeichnet in der Folge ein düsteres Zukunftsbild von Europa. In «Die neue Unordnung – das Ende der Demokratie» erreicht sein Endzeitszenario den Höhepunkt. 



Lösungsansätze bietet Maier in den Schlussbemerkungen, allerdings mit fragwürdiger Realisierbarkeit. So fordert er beispielsweise eine umfassende Umstrukturierung der Währungspolitik innerhalb der EU. Der Euro soll durch eine Vielzahl verschiedener Währungen, aufgeteilt in Regionen wie Süd- oder Nordeuropa, ersetzt werden.

Das Buch ist unterhaltsam und bietet einen anderen Blickwinkel auf medial präsente Probleme. Eine kritische Hinterfragung der Wissenschaftlichkeit von Maiers Thesen ist jedoch unabdingbar.