Paula Moser, Milchtechnologin im 1. Lehrjahr: «Der Beruf gefällt mir sehr, weil ich mit Leidenschaft feine, natürliche und attraktive Produkte herstellen kann.»
Ein vielseitiger Beruf mit Perspektiven
Paula Moser, 17, ist Milchtechnologin im ersten Lehrjahr bei der Schaukäserei in Affoltern i.E. Sie produziert mit dem Team täglich Emmentaler AOP, den berühmtesten Käse der Welt. Musik während der Arbeit erzeugt bei ihr gute Laune. In ihrer Freizeit geniesst sie Spaziergänge und betreibt eine Schweizer Mannschaftssportart.
Haben Sie ein Morgenritual?
Zuerst brauche ich ein wenig Zeit, um wach zu werden, und geniesse immer ein kleines Frühstück. Trotz kurzem Arbeitsweg muss ich mich warm anziehen. Frühmorgens sind die Kälte und der Wind im Emmental meistens treue Begleiter. Das eigentliche Morgenritual beginnt in der Käserei mit dem Anziehen der Schutzkleider. Damit die Hygienevorschriften eingehalten werden, sind Schutzhaube, Schürze und Gummistiefel Pflicht. Bei Eintritt in den Produktionsraum darf mit Ausnahme des Türgriffs absolut nichts berührt werden. Bei Arbeitsbeginn müssen vorher die Hände mit Wasser gereinigt werden. Es ist sehr wichtig, dass mögliche Bakterien an den Fingern und Armen gewissenhaft beseitigt werden.
Was beinhaltet Ihr Job?
Ich verarbeite das Naturprodukt Milch mit Hilfe von automatischen Anlagen und in Handarbeit zu feinem Käse. Die Verarbeitungsmöglichkeiten zu Milchdrinks, Quark und Jogurt in verschiedenen Variationen sind vielseitig und spannend. Die Rohmilch ist schnell verderblich und muss nach der Annahme zeitnah und gut verarbeitet werden. Ich lerne während meiner Ausbildung die Herstellung des traditionellen Emmentalers AOP, der über Jahre haltbar ist. Die Anlagen warnen mich in grenzwertigen Situationen mit einem Alarmsignal. Das Ergebnis ist ein feiner und schöner Emmentaler mit guter Lochung.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Sie Ihre Arbeit gerne machen?
Innerhalb des Teams muss es funktionieren. Mit den Bauern müssen die wichtigen Kontakte regelmässig gepflegt werden. Gegenseitige Aussprachen sind sehr nützlich, damit gute Milch angeliefert wird. Bei auftauchenden Problemen müssen wir gemeinsam neue Lösungen finden. Wenn das Team und alle, die mit der Produktion zu tun haben, am gleichen Strick ziehen, dann mache ich meine Arbeit liebend gerne.
Wie wichtig ist Ihnen der private Ausgleich?
Zeit finde ich immer. (Lacht.) Während der Produktion haben wir beim Abfüllen zeitweise Stress und müssen uns überdurchschnittlich engagieren. Für mich ist es wichtig, in der Freizeit einen Ausgleich zu finden mit einem gemütlichen Spaziergang oder einem Wellness-Wochenende. Einfach entspannen und nicht zusätzlichen Stress erleben. Sportlich betätige ich mich mit dem traditionellen Hornussen.
Haben Sie einen Tipp für gute Laune bei der Arbeit?
Am Morgen, wenn ich den Produktionsraum betrete und die Schaukäserei noch geschlossen ist, wird nach dem Händewaschen das Radio eingeschaltet. Ich finde, die Musik wirkt entspannend, und wenn dann noch Gute-Laune-Musik läuft, wird bei uns ab und zu mitgesungen und -gepfiffen.