27.05.2015
FOTO UND TEXT: Robert Altermatt

Dieter Seeger bei der Arbeit in seinem Atelier in Zürich.

Fünf Fragen

Der Fotograf

Dieter Seeger, 49, ist freiberuflicher Fotograf in Zürich. Insbesondere liebt er an seiner Arbeit, dass kein Tag dem anderen gleicht.

Haben Sie ein Morgenritual?
Normalerweise stehe ich morgens gegen 7 Uhr auf. Als ersten Schritt in den neuen Tag nehme ich mir ausgiebig Zeit für eine Dusche. Anschliessend bewege ich mich in Richtung Küche, wo ich zusammen mit meiner Frau und meinem Sohn das Frühstück einnehme. Ohne einen Latte Macchiato läuft bei mir nicht viel; dieser Milchkaffee ist denn auch mein eigentliches Morgenritual. Was danach folgt, ist von Tag zu Tag unterschiedlich. Als freiberuflich Tätiger bin ich in keine fixe Tagesstruktur eingebunden.

Was beinhaltet Ihr Job?
Als freiberuflicher Fotograf schiesse ich vor allem Bilder von Menschen oder von Anlässen wie zum Beispiel Fotos von Fussballspielen oder Pressekonferenzen. Dabei mache ich Personenporträts oder fertige Fotos für Reportagen an. Meine Auftraggeber sind Medienhäuser, Unternehmen oder Privatkunden. Im Pressebereich drücke ich beispielsweise für den Tages-Anzeiger auf den Auslöser. Für Firmen fotografiere ich Motive für Geschäftsberichte oder Webseiten. Eine unabdingbare Voraussetzung für das Gelingen meiner Arbeit ist das Beherrschen der Technik. Es versteht sich von selbst, dass ich von A bis Z weiss, die Fotokamera richtig zu bedienen und für optimale Lichtverhältnisse zu sorgen. Wenn Menschen vor meiner Linse stehen, ist es wichtig, dass ich auf diese eingehe und dass sich diese wohlfühlen. Manchmal habe ich nur gerade zwei Minuten Zeit, um ein Foto zu knipsen; zuweilen kann es aber auch vorkommen, dass ich für eine Aufnahme zwei Stunden zur Verfügung habe. Ausserdem drehe ich auch noch Videofilme.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Sie Ihre Arbeit gerne machen?
Hier gilt es zu differenzieren: Wenn ich für Medien arbeite, sollte in erster Linie der Anlass oder die Persönlichkeit spannend sein. Ich denke da beispielsweise an ein wichtiges Fussballspiel oder an interessante Persönlichkeiten wie Schriftsteller, Künstler oder Politiker. Für mich als freiberuflich tätiger Fotograf ist ein Auftrag dann ideal, wenn dieser Job erstens packend, und zweitens gut bezahlt ist.

Wie wichtig ist Ihnen der private Ausgleich?
Selbstverständlich ist mir der private Ausgleich wichtig. Privat verbringe ich viel Zeit mit meiner Frau und meinem elfjährigen Sohn. Grundsätzlich existiert in meinem Leben keine richtige Trennung zwischen Geschäftlichem und Privatem. Die Grenzen sind fliessend. Das hängt direkt mit meinem Job und den damit verbundenen unregelmässigen Arbeitszeiten zusammen. Einen klassischen Tagesablauf mit Arbeitszeiten von 8 bis 17 Uhr kenne ich nicht. Manchmal arbeite ich bis zu zehn Tage am Stück oder mehr am Stück, manchmal habe ich auch ein paar Tage hintereinander frei.

Welchen Tipp haben Sie für gute Laune bei der Arbeit?
Sobald ich mit der Arbeit beginne, bin ich in der Regel motiviert und habe gute Laune. Wichtig ist, dass man seine Arbeit gerne macht und seinen Beruf liebt. Ein Tipp, der mir am Herzen liegt: Lehne Dich nicht allzu sehr zurück, sondern sei flexibel und bewege Dich vorwärts. Das sorgt automatisch für gute Stimmung.