27.05.2015
FOTO UND TEXT: Robert Altermatt

Dieter Bambauer liebt es, früh aufzustehen.

Fünf Fragen

CEO Postlogistics

Dieter Bambauer, 56, ist CEO von Postlogistics, der Paket- und Logistiktochter der Schweizerischen Post. Als Chef leitet er ein Unternehmen mit mehr als 6500 Mitarbeitenden.

Haben Sie ein Morgenritual?
Ich stehe morgens relativ früh auf – immer genau um 5 Uhr und 29 Minuten. Das hat verschiedene Gründe. Erstens bin ich ein notorischer Frühaufsteher. Morgens bin ich kreativ und wach. Zweiter Grund ist, dass ich in Rapperswil-Jona am Zürichsee wohne, mein Arbeitsort jedoch Bern ist. Den rund eineinhalbstündigen Arbeitsweg lege ich sehr komfortabel im Zug zurück. Damit hat es sich schon mit meinem Morgenritual.

Was beinhaltet Ihr Job?
In erster Linie trage ich Verantwortung – ich stehe unseren Mitarbeitenden, Kunden und unserem Geschäft gegenüber in der Pflicht. Verantwortlich zeichne ich aber auch für die Gegenwart und Zukunft der Geschäftsaktivitäten von Postlogistics. Mein Job umfasst ein sehr facettenreiches Aufgaben-Portfolio. Eine besondere Herausforderung besteht darin, dass ich mich mit sehr unterschiedlichen Gruppierungen auseinanderzusetzen habe. Dazu gehört unter anderem die Betreuung von Klein- und Grosskunden. Ich bin der Chef von mehr als 6500 Mitarbeitenden, die alle zu Recht das Bedürfnis haben, mit mir zu kommunizieren. Als bundesnahes Unternehmen sind wir, bin ich dazu verpflichtet, die Öffentlichkeit bei Fragen und Anliegen transparent zu informieren und zu unterstützen.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Sie Ihre Arbeit gerne machen?
Als erstes braucht es Empathie. Ich muss zuhören und verstehen können, ganz nach dem Motto: zuerst denken, dann reden. In meinem Job sollte man Freude an grossen, industriell ausgerichteten Produktionen haben. Schliesslich ist die Schweizerische Post ein Grossunternehmen mit hoch industrialisierten und standardisierten Prozessen. Wichtig ist mir, regelmässig die «Schönheit» zu entdecken, die diese Prozesse bedeuten, und welche Möglichkeiten sie bieten, unsere Kunden mit Leistungen zu versorgen, die sie benötigen, erwarten und für die sie letztlich auch bezahlen.

Wie wichtig ist Ihnen der private Ausgleich?
Wir reden immer so schön von «Work-life balance». Für mich ist es von Vorteil – nicht unbedingt logistisch, sondern emotional – wenn ich mich nicht immer in Bern am Hauptsitz der Schweizerischen Post aufhalten muss. Gerade beim Zugfahren zwischen meinem Arbeits- und Wohnort kann ich mental sehr gut abschalten, auch wenn ich dabei oftmals arbeite. Auf diesen Zugreisen kann ich loslassen, reflektieren und mich auf mein privates Umfeld freuen.

Welchen Tipp haben Sie für gute Laune bei der Arbeit?
Wenn ich guter Laune bin, dann gebe ich meine positive Gefühlslage an meine Arbeitskollegen weiter und versuche sie zu motivieren. Wenn es mir einmal nicht so rund läuft, so kontaktiere ich einen guten Kollegen, um mit diesem ein konstruktives und aufmunterndes Gespräch zu führen.