Veröffentlicht am 31.10.2013FOTO UND TEXT: Nicola Mohler
Michael Gfeller in seinem Veloladen in Muri bei Bern.

Blitzlicht: Velomechaniker und Geschäftsinhaber

Michael Gfeller, 38, ist Velomechaniker und Inhaber des Geschäfts «Velomacher Gfeller» in Muri bei Bern.

Haben Sie ein Morgenritual?
Ja. Jeden Morgen wenn ich in meinen Veloladen komme, schalte ich als erstes die Alarmanlage aus, starte den Computer, lasse den Kompressor an und stelle die Fahrräder vor das Geschäft. Danach beginne ich mit den Reparaturen oder betreue Kunden.

Was beinhaltet Ihr Job?
Alles rund ums Fahrrad; vom Flicken bis hin zum Verkaufen. Mein Beruf ist abwechslungsreich, das schätze ich. Ebenso verschieden sind meine Kunden. Ich habe Kunden, an deren Fahrrad ich nur das vereinbarte Teil reparieren darf. Andere sagen: «machen sie alles Nötige». Am liebsten aber baue ich selber Fahrräder, für die ich die Einzelteile auslese.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Sie Ihre Arbeit gerne machen?
Ordnung, Ordnung, Ordnung. Ich muss den Überblick haben und Herr der Lage sein. Ansonsten fühle ich mich unwohl. Fünf wartende Kunden im Geschäft stressen mich nicht. Wenn ich hingegen mit einem Auftrag in Verzug bin und weiss, dass der Kunde das Fahrrad um vier Uhr abholen kommt, dann fühle ich mich unter Druck.

Wie wichtig ist Ihnen der private Ausgleich?
Sehr wichtig. Mein privater Ausgleich ist meine Familie mit drei Kindern. Mein Jüngstes ist ein Monat, das Älteste vier Jahre alt. Bei der gemeinsamen Zeit mit der Familie tanke ich Energie und unterstütze gleichzeitig meine Frau. Wenn ich Zeit dafür finde, bike ich. Dabei bin ich giftig unterwegs. Mit giftig meine ich, dass ich meine Grenzen austeste, mit der Geschwindigkeit oder im Gelände.

Haben Sie einen Tipp für gute Laune bei der Arbeit?
Wenn jemand ausgeruht und tolerant ist, beeinflusst das die Laune positiv. Ich spreche hier als Selbstständigerwerbender, der Spass an seinem Beruf hat. Ein Privileg.