Veröffentlicht am 03.03.2014TEXT: Vanessa KuhnFOTO: ZVG
Mark Balsiger in seinem Element.

Blitzlicht: Politikberater und Coach

Mark Balsiger, 47, führt seit 2002 in Bern seine Kommunikationsagentur «Border Crossing», die Schwerpunkte in Öffentlichkeitsarbeit, Kampagnen und Auftrittskompetenz setzt.

Haben Sie ein Morgenritual?
Selbstverständlich. Ich werde morgens kurz nach sechs auf einen Schlag wach: im Hallenbad, jahrein, jahraus, fünfmal pro Woche. Zuerst eine eiskalte Dusche, dann 30 Minuten crawlen und schliesslich Haare waschen unter der warmen Brause. Hernach bin ich «purlimunter». Zuhause mache ich 15 Minuten Stretching und Yogaübungen, dazu höre ich den langen Nachrichtenblock von Radio SRF4 News. Inzwischen knurrt der Magen gefährlich, entsprechend üppig ist das «Zmorge»: Es gibt eine Schüssel Müesli, angereichert mit Nüssen, Rosinen, Bananenstückli, Zimt, einem geraffelten Apfel und saisonalen Früchten. Das ist lecker und gibt Power. Der Küchentisch ist bedeckt mit Zeitungen und meinem iPad; viele Informationen spült mir Twitter herein. Dieses Morgenritual ist wie eine Rampe für meinen weiteren Tag.

Was beinhaltet Ihr Job?
Meine Agentur berät und begleitet Unternehmungen, NGO und Einzelpersonen rund um die Herausforderungen der Kommunikation. Das beinhaltet beispielsweise Strategie, Positionierung und Image. Kein Tag verläuft wie der andere, und das gefällt mir. So bleibe ich agil. Ich habe nicht mit Maschinen, Nummern oder Fällen zu tun, sondern mit Menschen. Ich mag Menschen mit all ihren Facetten und Ecken. Und ich habe den Anspruch, sie zu verstehen. Aktiv zuhören und präzise analysieren ist unser tägliches Brot.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Sie Ihre Arbeit gerne machen?
Das A und O ist die Stimmung und das gegenseitige Vertrauen im Team. Es muss «fäge», wie die Berner sagen, und das tut es bei uns seit Langem. Meine Arbeitskollegen sind hoch motiviert, zuverlässig, voller Ideen und zugleich kritisch. Wir diskutieren bei jedem Mandat zuerst gemeinsam über jeden einzelnen Schritt. Das braucht zwar etwas mehr Zeit, ist aber unser Weg. Er führt zu einem besseren Resultat.

Wie wichtig ist Ihnen der private Ausgleich?
Ich arbeite zwar viel und sehr gerne, schaffe mir aber regelmässig und bewusst kleine Inseln. Zentral ist mir der Austausch mit feinen Menschen. Ich liebe kleine gesellige Runden genauso wie lange Gespräche zu zweit. Wenn immer möglich bin ich in der Natur unterwegs: mit dem Velo, in Schneeschuhen, auf der Aare... und im Gepäck habe ich stets ein Buch mit dabei.

Haben Sie einen Tipp für gute Laune bei der Arbeit?
Ich habe sogar drei... Den Arbeitsplatz so gestalten, dass er persönlich ist, beispielsweise mit Fotos und Pflanzen. Viel Tageslicht, regelmässig kurze Pausen am offenen Fenster und natürlich Arbeitskolleginnen und -kollegen mit Pep und guter Energie. Ach, das waren ja bereits vier Tipps. Ich hätte noch einige mehr auf Lager.