Veröffentlicht am 31.01.2013FOTO UND TEXT: Andy Strässle

Während die Metallbranche im Innern des KKL Luzern den guten Geschäftsverlauf feiert, wird draussen gebaut – mit Metall natürlich.

Philosophie und Schwermetall

ast. Die Binnennachfrage stärkt die KMU der Schweizerischen Metall-Union. Bei der «Kick-off-Tagung» der Mitglieder zum Jahresanfang zeigt sich der Verband optimistisch und innovativ.

Die Baustelle vor dem Luzerner Kultur- und Kongresszentrum Mitte Januar könnte erklären, warum die Schweizer Metallbauer bei ihrer Tagung zum Jahresanfang so gute Laune haben. Die Fassade des Luzerner Prunkbaus wird gerade neu verkleidet; vom Stahlträger bis zur Verkleidung werden am KKL alle Arten von Metall verbaut.

Derweil erklärt drinnen Gregor Saladin, der Direktor der Schweizerischen Metall-Union: «Der Eindruck täuscht nicht, die Stimmung in unserer Branche ist sehr gut.» Ein Grund dafür sei, dass die 1800 Betriebe der Metall-Union vor allem im Inland viele Aufträge haben.

Verbandsmitglieder bilden 600 Lernende aus

«Unserem Verband gehören vor allem kleinere und mittlere Unternehmen an», sagt Gregor Saladin und freut sich über die Vielfalt seiner Branche. Zusätzlich zum eigentlichen Metallbau ist die Schweizerische Metall-Union auch auf Landmaschinen und auf Hufschmiede ausgerichtet. Zusammen erwirtschaften die drei Zweige 4,7 Milliarden Franken Umsatz. «Ein Schwerpunkt unseres Verbandes ist die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden», sagt SMU-Pressesprecher Urs Wiederkehr. Fast sechshundert Lehrlinge bildet die Branche in zahlreichen Berufen aus.

Aus dem Schmied und dem Schlosser von einst sind unterschiedliche Berufe entstanden. Dabei feiert sogar der Hufschmied eine Renaissance. «Sie müssen sich vorstellen, das ist nicht nur ein Schmied, sondern ein Orthopäde für das Pferd», sagt Gregor Saladin. Bei den Hufschmieden sei eine Nische entstanden, die viel zur Weiterentwicklung der Branche beitrage, sagt der Präsident stolz.

Vielseitige Branche

Mit dem ehemaligen Abt von Disentis Daniel Schönbächler und dem SRF-Bundeshauskorrespondenten Hanspeter Trütsch fällt das Programm der Kick-off-Tagung zum Thema «Potenziale» sehr philosophisch aus. «Unsere Tagungen sind immer sehr unterschiedlich, weil wir unseren Mitgliedern neue Impulse geben wollen», erklärt Gregor Saladin. «Wir haben das Jahr auch schon sehr businessorientiert begonnen. Aber inmitten der wirtschaftlichen Veränderungen erschien es uns richtig, einmal über die Potenziale des Einzelnen zu sprechen.

Furchtlos nahmen sich die Referenten, die der SMU ins KKL eingeladen hatte, denn auch des Themas Veränderungen an. Während der Benediktinermönch Daniel Schönbächler vor allem darauf hinwies, dass sich der Einzelne manchmal aus Angst selbst blockiere, sprach Trütsch zum Ende des Vormittages furchtlos von den Herausforderungen, die in Wirtschaft und Politik noch auf die Schweiz zukämen.

Doch vorerst dürfen die Metallbauer mit dem Geschäftsgang und den Rahmenbedingungen zufrieden sein. Die Branche hat ihre Hausaufgaben gemacht und die Strukturen so weit angepasst, dass sie mit vollen Auftragsbüchern optimistisch in die Zukunft blicken kann.