27.09.2017
TEXT: Christine WalliFOTOS: Andreas Bartholdi

Pascal Schelbert setzt bei Fleisch, Wein und Zigarren auf Qualität.

Restaurantführer

Im Restaurant Eni't hat es viel Fleisch am Knochen

Wer bei Gaumenfreuden seinen Fokus auf Fleisch und Wein richtet, ist im Restaurant Eni’t (etruskisch für Fleisch) in Zürich gut aufgehoben.

Der 29-jährige Pascal Schelbert entdeckte seine Freude an der Gastfreundschaft schon relativ früh. Seine Eltern feierten oft und gerne Feste und legten damit den Grundstein für seinen Wunsch, ebenfalls ein guter Gastgeber zu werden. Und als Gastgeber bezeichnet sich der Restaurantchef des vor einem Jahr eröffneten Restaurants Eni’t, in der Nähe des Paradeplatzes, gerne. Besonders wenn es ihm gelingt, sein Gegenüber zu spüren und den Spagat zu schaffen zwischen eleganter Distanz und persönlicher Nähe zum Gast. 

Aber die Interaktion mit dem Gast ist nur ein Teil von Pascal Schelberts Arbeitstag, der erst nach den drei morgendlichen doppelten Espressi so richtig beginnen kann. Denn bevor er in die Rolle des Gastgebers schlüpfen kann, startet der Geschäftsführer mit den notwendigen administrativen Arbeiten in den Tag.

Kompetenz und guter Service sind die Grundlagen, auf denen Pascal Schelbert seinen Erfolg aufbaut, denn neben der Qualität des Essens ist ein reibungsloser Ablauf im Lokal ein absolutes Muss. Seine tägliche Motivation sind sein Team und sein Anspruch an sich selber.

Pascal Schelbert beschreibt sich als kulanten Chef, der seinen Leuten sehr viele Kompetenzen zugesteht, von seinen Mitarbeitenden aber auch persönlichen Einsatz verlangt, wenn es darum geht, die Gäste bei Laune zu halten – auch wenn mal ein Missgeschick passiert. «Bis ein unzufriedener Gast den Weg zum Chef geht, ist er schon so verärgert, dass es auch der verantwortliche Restaurantchef nicht mehr gutmachen kann. Umso mehr Wert lege ich darauf, dass meine Angestellten aus Eigeninitiative handeln und Probleme sofort lösen.»

Seine Sporen hat sich der Gastronom in diversen Kaderpositionen in der Fünfsternehotellerie verdient und freut sich nun, seine Erfahrungen und Visionen im «Eni’t» einbringen zu können. Zürich ist ein konkurrenzreiches Pflaster, und die Ansprüche sind in allen Bereichen relativ hoch. Pascal Schelbert und sein Team sehen daher jeden Tag als einen Prozess, der sie weiterbringt, um ganz vorne mit dabei sein zu können.

Natürlich gibt es noch berufliche Ziele und Ambitionen, auch wenn Pascal Schelbert im Moment sehr glücklich ist, dass sich das «Eni’t» als neuer Hotspot in der Zürcher Gastronomiewelt so gut positioniert hat. Ob es irgendwann zurück in die Hotellerie geht, ob es einen längeren Auslandsaufenthalt oder vielleicht mal eine Auszeit gibt oder ein zweites «Eni’t» entsteht – viele Wege stehen dem Gastronomen offen und werden zur gegebenen Zeit im Kreise seiner Liebsten diskutiert werden.

Privat ist der Genussmensch mit Freunden und Bekannten ebenfalls gerne im Bereich der Gaumenfreuden unterwegs und wechselt dann vom Gastgeber zum Gast, der sich verwöhnen lässt. Der bekennende Fleisch-, Wein- und Zigarrenliebhaber antwortet auf die Frage, ob er nicht zum Beispiel auch ein veganes Restaurant führen wolle, mit einem eindeutigen Nein: «Hinter einem Projekt kann ich nur zu 100 Prozent stehen oder eben die Leidenschaft dafür ausstrahlen, wenn das Produkt, das ich verkörpere, auch das ist, was ich selber gern habe.» Und diese Leidenschaft spürt man beim Gastgeber Pascal Schelbert.