16.02.2017
FOTOS UND TEXT: Rolf Schaffner

Der Hammerschmied Christian Zimmermann im Einklang mit seinem Handwerk.

Feuer und glühendes Eisen

Ein Besuch in der Hammerschmiede Mühlehorn

Die Alte Hammerschmitte findet man leicht, sie ist etwas oberhalb der Kirche gelegen. Ein paar wenige Gehminuten vom Bahnhof Mühlehorn Richtung bergauf, über die Brücke des Meerenbachs, und das weisse, schmal wirkende Haus ist bereits in Sichtweite.
Metallene Skulpturen vor dem Haus weisen auf das nahe Ziel.

In der 250 Jahre alten Schmiede wirkt und schafft der Hammerschmied und Eisenkünstler Christian Zimmermann, unterstützt von seiner Frau Roswitha Zimmermann.

Die Bilderfolge zeigt Einblicke, wie ein roher Eisenstab zur Kerzenschale wird. Zur Weissglut erweicht, mit der Gewalt der Schmiedmaschine und des Meisters Hand und seinem Hammer geformt. Die mit der Kraft des Bachs angetriebenen Hämmer standen still, da das Wasser an diesem kühlen Februartag gefroren war.

Es werden Seminare, Workshops und andere Veranstaltungen angeboten. Nach der Schneeschmelze und bei genügend Regen ist das Schauspiel der vom Wasserrad angetriebenen Wasser- und Lufthämmer äusserst eindrücklich.

Beim Einfeuern der Kohle. Der kleine Holzofen läuft bereits auf Hochtouren. Der Steintrog unter den hängenden Ketten ist mit Wasser gefüllt und dient zum Abkühlen der Eisenstücke. Es dauert nur ein paar wenige Minuten, bis der rohe Eisenstab glüht und damit zum ersten Verarbeitungsschritt bereit ist. Das Schmieden hat begonnen. Unter der Schmiedmaschine nimmt der Eisenstab erste Formen an. Der Hals und das Schalenstück werden definiert. Das Eisen kühlt schnell wieder ab und wird somit zu hart, um geformt zu werden. Deshalb wieder ab ins Feuer damit! Das grobe Plätten geschieht ebenfalls an der Maschine. Nochmals den Schalenhals ausarbeiten. Erst jetzt kommt Christian Zimmermanns Hammer zum Einsatz. Um die Platte auszudünnen, braucht es die Erfahrung und das Auge des Schmieds. Für das Runden auf der dazu geeigneten Unterlage wird ein anderer Hammer ausgewählt. ... nochmals den Hals etwas ausbessern. Hier wird ein schöner Verlauf vom dünneren zum dickeren Endteil hergestellt.
Fotos: Rolf Schaffner