«der arbeitsmarkt» 05/2007

Mit Gütesiegel nach Brüssel

Innert kurzer Zeit ist das vom Schweizerischen Verband der Organisatoren von Arbeitsmarktmassnahmen (SVOAM) entwickelte Qualitätsmanagement-Label zum Gütesiegel geworden. Nun wird es in Brüssel an der wichtigsten europäischen Plattform für Beschäftigung und Sozialwesen präsentiert.

Zum zweiten Mal bereits vertritt der Schweizerische Verband der Organisatoren von Arbeitsmarktmassnahmen (SVOAM) an der kommenden Employment Week 2007 in Brüssel den hiesigen zweiten Arbeitsmarkt. Dabei wird der vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) eingeladene Branchen-verband den europäischen Fachleuten sein Verfahren zum wirkungsvollen Handeln vorstellen: das SVOAM-Qualitätsmanagement-Label, das spezifisch zur Entwicklung und Sicherung von Qualität bei den Anbietenden von Programmen zur vorübergehenden Beschäftigung von Stellenlosen geschaffen wurde.
Das SVOAM-Label ist innert kürzester Zeit zum Gütesiegel geworden. Seine Erfolgsgeschichte relativiert all jene Unkenrufe, die behaupten, im 26-gliedrigen föderalis-tischen Bundesstaat Schweiz könnten gemeinsame Interessen oftmals nur sehr schwerfällig umgesetzt werden. Im bevölkerungsreichsten Kanton Zürich – hier lebt auch jede fünfte in der Schweiz als arbeitslos registrierte Person – ist die SVOAM-Zertifizierung bereits Norm, das heisst Pflicht (siehe «der arbeitsmarkt» 1/2_2007). Mit der zwischenzeitlich erfolgten Akkreditierung des Labels durch die Schweizerische Akkreditierungsstelle (SAS) ist es jetzt auch international anerkannt. Somit könnten sich auch PvB-Anbieter im Ausland um das SVOAM-Qualitätsmanagement-Label bewerben.
Gemäss Auskunft von Verbandssekretärin Heidi Rötheli will der SVOAM das «eher trockene Thema Qualitätslabel» an der Employment Week 2007 anhand eines konkreten Projektes aktiv vermitteln. Die Wahl fiel auf einen vom Stellennetz Zürich-Land angebotenen AMM-Kurs zur Qualifikation von Erwerbslosen im Bereich Unterhaltsreinigung. Dieses Programm, so Rötheli, eigne sich gut für eine Demonstration an einer Messe, weil Putzen etwas sei, das alle kennen würden. Die Konzeption seines Messeauftritts sowie die Standgestaltung hat der SVOAM dem nationalen PvB jobtv Medienwerkstatt in Zürich übertragen.
Mit seinem Messeauftritt wolle der SVOAM den EU-Ländern zeigen, was in der Schweiz im Bereich Arbeitsintegration getan werde, sagt Heidi Rötheli. Zudem soll spürbar sein, dass dem schweizerischen Branchenverband «die Qualität sehr wichtig ist». Ebenso versuche man in Brüssel herüberzubringen, dass das SVOAM-Qualitätsmanagement-Label ein Instrument sei, das von den Praktikerinnen und Praktikern erarbeitet wurde, also von unten nach oben entwickelt worden sei. Die Anwenderinnen und Anwender hätten sich aus eigenem Antrieb ans Werk gemacht, weil sie damit rechneten, dass eine Qualitätsnorm kommen werde. Heidi Rötheli: «Sie sagten sich: ‹Bevor uns etwas aufoktroyiert wird, machen wir selbst etwas. Wir wollen ein Label, das stimmt, das nützt.›»
Nun könnte das schweizerische Qualitätsmanagement-Instrument zum wirkungs­vollen Handeln auch auf dem gesamten europäischen zweiten Arbeitsmarkt zum «Valeur» werden: dadurch, dass der SVOAM mit ihm an die Innovationsbörse Employment Week 2007 reist.

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