30.06.2016
Antonio Spitaleri

Antonio Spitaleri, 41, denkt sich immer wieder neue Rubriken aus.

Mein Tag als

Online-News-Unternehmer

Antonio Spitaleri lancierte mit polizeiticker.ch eine neue Form von interaktiven Meldungen, die durch viele Facebook-Kommentare und Weiterleitungen zu den erfolgreichsten Schweizer Online-News-Portalen zählt.

«Um halb sechs in der Früh hole ich mir zuerst einen Überblick des Weltgeschehens direkt vom Handy. Dann spaziere ich zum Büro in Effretikon. Seit eineinhalb Jahren bin ich Geschäftsführer von Spitaleri News und Chefredaktor der dazugehörigen News-Seite infoticker.ch, die als Homepage für alle weiteren Rubriken dient. Vier Mitarbeitende, alle aus meinem Bekanntenkreis, arbeiten Teilzeit aus ihren Heimbüros für mich. Unser Credo: immer die Schnellsten zu sein. Wir decken die üblichen Rubriken ab: Schweiz, Wirtschaft, Ausland, Sport, Reisen oder Unwetter. Doch wir erweitern laufend unsere Palette, zum Beispiel im Lifestyle-Bereich, für den eine Gesundheitsberaterin wöchentlich einen Blog mit dem Motto ‹Detoxe deine Welt› schreibt. In dieser Win-win-Situation profitieren wir von ihren persönlichen Texten und die externe Bloggerin von unserer treuen Leserschaft.

Bei meiner erfolgreichsten Rubrik, polizeiticker.ch, können wir wirklich Gutes tun. Zum Beispiel erreichen wir mit der Verbreitung von Vermisstmeldungen über unsere Polizeiticker-Facebookseite schlagartig Tausende von Leserinnen und Lesern, die ihrerseits hilfsbereit die Informationen schnell weiterleiten. Und die Anteilnahme bei Polizeimeldungen in der Schweizer Bevölkerung ist immens. Indem wir die News geschickt mit passenden Rubriken verlinken, können wir den ‹Traffic›, also den Internetverkehr, leicht ausweiten. So posten wir Fahndungsfotos von Hooligans sowohl auf fussballinfos.ch wie auch auf polizeiticker.ch. Im Mai 2016 hatten wir 2,2 Millionen Leser auf polizeiticker.ch, vor allem Frauen im Alter von 35 bis 44. Auf fussballinfos.ch sind es hauptsächlich Männer zwischen 25 und 34.

Antonio Spitaleri hält immer ein Auge auf seine Konkurrenz (Stand: 20.06.2016).

Es bereitet mir viel Spass, die Zukunft des Online-Business weiterzudenken und immer einen Schritt voraus zu sein. Ich bleibe ständig am Ball, um die Reichweite zu vergrössern, auch für unsere Online-Werbekunden, die uns finanzieren. Es wäre utopisch, zu denken, dass man mit einem so kleinen Team in allen etablierten Rubriken stark werden kann. In einem Jahr möchten wir uns aber so positioniert haben, dass wir neue Rubriken mit neuen Themen lancieren können. Mit Fleiss, Ideen und Enthusiasmus werden wir es schaffen. Und es stimmt nicht, dass man Geld und Grösse von vornherein braucht. Man braucht vor allem Mut.

Jeder Arbeitstag ist unberechenbar und abwechslungsreich. Das Schönste an meinem Beruf ist das Gefühl, wirklich etwas für die Menschen zu tun. Mit Infos und Tipps kann man den Leuten im Alltag wirklich helfen und ihnen so einen Mehrwert geben. Wenn in einer Stunde aber vierzig wichtige Meldungen hineinströmen, kann es etwas stressig werden. Für diesen Fall habe ich reichlich Wasser in greifbarer Nähe. Etwa um 9 oder 10 Uhr abends verlasse ich das Büro.

Wenn man noch Unternehmer ist, kann man eigentlich nie ganz abschalten. Aber mein grosses Ziel: jetzt Vollgas geben und alles Mögliche versuchen zu bewegen. Dann mit 55 ‹in den Ruhestand› treten und mein Leben in vollen Zügen geniessen: reisen, gut essen und trinken, schöne Autos und Swimmingpool mit Hütte. Momentan gehe ich ins Fitnesscenter und achte auf eine gesunde Ernährung mit wenig Kohlenhydraten. Ach ja, und ein Ernährungs-Ticker ist auch schon in der Pipeline.»

Antonio Spitaleri
Träumt der Peach-Weber-Fan gerade von «Sun, fun and nothing to do»?