29.06.2015
Migration

Integration durch Selbständigkeit

Dieses Buch schliesst nach eigenen Angaben eine Lücke auf dem Schweizer Buchmarkt. Denn bisher ist keine vergleichbare Publikation erschienen, in der Chancen und Möglichkeiten einer gezielten Integration von Frauen in der Schweiz diskutiert werden.

Annika Bangerter, Béatrice Speiser

Das Crescenda-Modell
Migrantinnen als Unternehmerinnen

Rüffer&Rub Sachbuchverlag, Zürich, 2014
312 Seiten, Fr. 45.90

ISBN 978-3-907625-76-7

 

Im Mittelpunkt stehen die Geschichten erfolgreicher zugewanderter Unternehmerinnen. Das heisst Migrantinnen, die ihr eigenes Unternehmen gegründet haben und es eigenverantwortlich führen. Dahinter steht die gleichnamige Institution Crescenda aus Basel, die Migrantinnen in die berufliche Selbständigkeit führt und zur Selbstverwirklichung ermutigt. 

Das Werk von Annika Bangerter, einer ehemaligen Mitarbeiterin bei Crescenda, und Béatrice Speiser, Crescenda-Präsidentin und -Dozentin, beleuchtet Konsequenzen und Hürden einer Migration für die persönliche, soziale und vor allem berufliche Situation teils bestausgebildeter Frauen. Es legt gesellschaftliche und private Integrationsschwierigkeiten offen und führt die unternehmerische Selbständigkeit als neuen Integrationsansatz an. Fremdheit wird hier nicht nur als Grund der Ausgrenzung, sondern auch als Alleinstellungsmerkmal, Chance und Kapital dargestellt. 

Ob eingepflegte Sprüche wie «Fremde gut, alles gut» die Vorurteile gegenüber dem Fremden abbauen, sei dahingestellt. Neben einer informativen Zusammenfassung machen die Gastbeiträge der Crescenda-Teilnehmerinnen diese Publikation aber zu einer einfühlsamen Erzählung rund um das Thema Selbstverwirklichung unter erschwerten Umständen.