01.10.2015
FOTO UND TEXT: Nora Dämpfle

Mit ihren Einsätzen ermöglicht Dana Bendel von der Kinder-Spitex, dass kranke Kinder zuhause im vertrauten Umfeld bleiben können.

Fünf Fragen

Die Kinder-Spitex-Mitarbeiterin

Als Pflegefachfrau bei der Kinder-Spitex Kanton Zürich betreut Dana Bendel akut und chronisch kranke Kinder. Für sie bietet ihre Arbeit die optimale Mischung aus Abwechslung und Kontinuität.

Haben Sie ein Morgenritual?
Als Ritual würde ich es nicht bezeichnen, aber einen mehr oder weniger festen Ablauf habe ich schon. Wenn ich um etwa 5.30 Uhr aufgestanden bin, ziehe ich zuerst meine Tochter an, dann mache ich mich selber für den Tag bereit. Eine Tasse Kaffee muss sein, das Frühstück lassen wir aus, das würde zu lange dauern. Auf dem Weg in die KiTa gibt’s ein Weggli für mein Kind und ein Gipfeli für mich. Sobald ich mich von meiner Tochter verabschiedet habe, fahre ich zu meinem ersten Einsatzort.

Was beinhaltet Ihr Job?
Mit unserer Arbeit ermöglichen wir, dass viele Kinder zuhause gepflegt werden können. Geborgenheit und eine bekannte Umgebung sind für das Wohlergehen und teils auch für die Genesung der kleinen Patienten enorm wichtig. Unsere Aufgaben sind vielfältig: Vom einfachen Verbandswechsel über die Betreuung von chronisch kranken Kindern bis hin zur Sterbebegleitung ist alles dabei. Wir sind rund um die Uhr für die Familien da, bei manchen Kindern halten wir auch Nachtwache. Wo beim einen Kind technikintensive Betreuung, zum Beispiel Beatmung oder Infusionstherapie, nötig ist, geht es bei einem anderen Kind vielleicht mehr darum, die Eltern in der Pflege zu schulen und sie zu beraten.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Sie Ihre Arbeit gerne machen?
Mein Job gefällt mir insgesamt sehr gut. Es gibt keine Routine, die langweilen könnte, und trotzdem hat man die Möglichkeit, bei wiederkehrenden Einsätzen eine Beziehung zu den Kindern und den Eltern aufzubauen. Ich spüre, dass meine Arbeit geschätzt wird, dass ich den Familien wertvolle Unterstützung bieten kann, und das gibt mir ein gutes Gefühl.

Wie wichtig ist Ihnen der private Ausgleich?
Schon wichtig. Damit ich meinen Job gut machen kann, muss ich mich auch von der Arbeit distanzieren können. Wenn ich nicht arbeite, verbringe ich die meiste Zeit mit meiner Tochter. Beim Werkeln in meinem grossen Garten kann ich sehr gut abschalten. Auch bin ich gerne kreativ, so zum Beispiel an der Nähmaschine. Für ein lokales Geschäft nähe ich spezielle Jacken und Taschen für Eltern, die ihre Kinder in der Tragehilfe oder im Tragetuch tragen. Ausserdem versuche ich, mich mit Gymnastik fit zu halten.

Haben Sie einen Tipp für gute Laune bei der Arbeit?
Keinen konkreten. Ich mache meine Arbeit einfach gerne. Bei mir kommt die gute Laune, wenn ich am Einsatzort bin. Die Freude der Kinder und auch der Eltern, sobald ich komme, motiviert mich sehr.