04.02.2016
FOTOS UND TEXT: Ines Tanner

Biljana Stankov an einem ihrer zwei Arbeitsplätze in Steinhausen beim Vorbereiten der Utensilien.

Fünf Fragen

Die Dentalassistentin

Biljana Stankov, 29, ist gelernte Dentalassistentin. Sie ist Mutter eines zweieinhalbjährigen Buben und arbeitet 90 Prozent. An ihrem Beruf schätzt sie die Abwechslung und den Kontakt mit den Patientinnen und Patienten.

Was machen Sie, bevor Sie zur Arbeit gehen?
Ein eigentliches Morgenritual habe ich nicht. Eher eine Morgenroutine. Mein Mann und ich stehen zusammen auf und trinken Kaffee. Danach geht er auf die Baustelle. Ich nutze die Zeit, bis unser Sohn Brane aufwacht, um kleine Hausarbeiten zu erledigen. Nachdem ich den Kleinen in die Kinderkrippe gebracht habe, fahre ich in die Praxis. Am Montag und Mittwoch arbeite ich in Steinhausen, die restlichen Tage in Zug. Beide Praxen gehören meinem Chef.

Was beinhaltet Ihr Job?
Als ich vor zwölf Jahren mit der Lehre begann, verstand meine Mutter die Welt nicht mehr. Sie meinte, ich könne unmöglich Blut und Spritzen sehen. Bei Handlungen an mir selbst stimmt das tatsächlich. Während des Arbeitens macht es mir jedoch nichts aus. Zudem bluten die Patienten – wenn überhaupt – nur minim. Meine Tätigkeiten sind sehr vielseitig. Ich vereinbare telefonisch Termine und empfange die Patientinnen und Patienten mit einem Lächeln und netten Worten. Dadurch nehme ich ihnen meistens ihre Angst vor der bevorstehenden Sitzung. Wenn sie an der Reihe sind, begleite ich sie in den Behandlungsraum und bereite die benötigten Utensilien wie Abdrucklöffel, Mundsperrer, Feilen sowie Füllungsinstrumente und -materialien vor. Während der Behandlung assistiere ich, indem ich dem Zahnarzt die Instrumente reiche, die Mundhöhle möglichst trocken sauge oder mit Hilfe einer Kaltlichtlampe die Füllungen härte.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Sie Ihre Arbeit gerne machen?
Ich fühle mich nur in einem harmonischen Team wohl. Das bezieht sich auf meine Kolleginnen und meinen Chef. Und ich schätze die Abwechslung, die ich bei meiner jetzigen Stelle habe. Ich bin immer in Bewegung.

Wie wichtig ist Ihnen der private Ausgleich?
Wahrscheinlich wie den meisten Menschen, sehr wichtig. Er ist sozusagen ein Ritual. Unter der Woche schauen ich und mein Mann, dass der Kleine spätestens um acht Uhr im Bett ist. Danach trinken wir manchmal ein Glas Wein, schätzen einen ruhigen Fernsehabend oder sprechen über das, was uns beschäftigt. Da ich nur 90 Prozent arbeite, erledige ich den Haushalt am Freitagnachmittag. So bleibt das Wochenende frei für die Familie. Wir drei geniessen dann gemeinsame Spaziergänge, Besuche bei Freunden oder Verwandten sowie Ausflüge in Parks oder Zoos.

Haben Sie einen Tipp für gute Laune bei der Arbeit?
Die Freude am Beruf. Zudem bin ich generell gut gelaunt und lasse allfällige private Sorgen zu Hause.