14.07.2015
FOTO UND TEXT: Jvan Spiess

Marcel Eisenring kocht in einem Altersheim für bis zu 80 Personen.

Fünf Fragen

Der Koch

Marcel Eisenring, 31, ist gelernter Koch und arbeitet in einem Altersheim in Tobel (TG). Täglich bereitet er für Senioren und Pflegepersonal 60 bis 80 Mahlzeiten zu. 

Haben Sie ein Morgenritual?
Ich stehe um fünf Uhr auf, und nach dem Duschen rauche ich meine erste Zigarette. Den Kaffee gönne ich mir um halb sieben, wenn ich bereits im Betrieb bin. Danach kann die Arbeit beginnen. 

Was beinhaltet Ihr Job?
Als Koch in einem Altersheim bin ich für die Verpflegung der alten Leute und des Personals zuständig. Man kennt den Spruch «Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht»; daher ist unsere Küche bürgerlich, was den Seniorinnen und Senioren gut entspricht – wobei bereits Generationen folgen, die diesbezüglich offener sind. Als Souschef bin ich der Stellvertreter des Küchenchefs und somit auch für die Betreuung der Lehrlinge verantwortlich. 

Was sind die Voraussetzungen, damit Sie Ihre Arbeit gerne machen?
Wir haben in unserem Betrieb ein super Team. Ein Team, das funktioniert, ist für mich eine Voraussetzung. Zudem lässt mir der Küchenchef viele Freiheiten. Wir haben zwar unsere Vorgaben, was die Menüs anbelangt, jedoch muss ich nicht streng nach Rezept kochen und kann so auch mit Variationen experimentieren. Ein Koch muss für mich auch die Lebensmittel, die er verarbeitet, mit Respekt behandeln. Ich weiss, woher das Fleisch kommt, das wir von unserem Metzger beziehen, was für mich wichtig ist.

Wie wichtig ist Ihnen der private Ausgleich?
Extrem wichtig. Auch wenn ich meinen Job sehr gerne mache, ist es essenziell, dass ich meine Hobbys pflegen kann, um neue Energie zu tanken. In meiner Freizeit gehe ich ins Fitness, und ich singe in einer Rockband. Wir sind zu viert und proben zweimal die Woche. Einer der Höhepunkte ist, wenn wir live in einer Bar oder an einem kleinen Open Air auftreten. 

Was ist Ihr Tipp für gute Laune bei der Arbeit?
Wer ausgeschlafen ist, kann die Arbeit mit einem Lächeln beginnen. Für gute Laune ist es auch wichtig, dass man mal scherzen kann und nicht alles allzu ernst nimmt. Fehler passieren, aber sich darüber aufregen bringt schlussendlich nichts. Es ist konstruktiver, zusammen anzuschauen, wieso etwas nicht ganz richtig gelaufen ist, um es beim nächsten Mal besser zu machen. Das fördert das gegenseitige Verständnis und gewährleistet gute Arbeit.