Veröffentlicht am 13.03.2014FOTO UND TEXT: Markus Gerber
Barbara Schraner am Steuerpult des Personenschiffs Pfannenstiel

Blitzlicht: Schiffsführerin

Barbara Schraner, 32, ist bei der Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft als Kapitän verantwortlich für ein Passagierschiff mit 300 Fahrgästen. Ihre Karriere begann sie 2001 als Matrosin.

Haben Sie ein Morgenritual?
Ein typisches Morgenritual habe ich nicht, weil ich Schichtarbeit leiste. So muss ich beim frühsten Einsatz um vier Uhr zwanzig aus den Federn. An einem normalen Tag bin ich dann spätestens um sieben Uhr auf den Beinen, weil ich meine Kinder richten und in die Schule schicken muss. Es kommt aber auch ab und zu vor, dass ich ausschlafen kann.

Was beinhaltet Ihr Job?
Ich bin Schiffsführerin und somit für den gesamten Betrieb verantwortlich. Also für ein reibungsloses An- und Ablegen und für sämtliche Manöver auf dem Wasser. Vor den Fahrten schaue ich bei den Maschinen, ob genügend Öl vorhanden ist und ob sie einwandfrei laufen. Kurzum, ich bin der Chef auf dem 300-Personen-Schiff und somit verantwortlich für die Sicherheit der Passagiere und der Crew und für alles, was passiert.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Sie Ihre Arbeit gerne machen?
Ich gehöre zu jenen Personen, die einen Traumjob ausüben. Ich bin gerne unterwegs und schätze den Kontakt mit Touristen. Beides kann ich hier auf dem Schiff ausleben. Aus diesem Grund spielt es keine Rolle, ob es draussen regnet oder die Sonne scheint. Meine gute Laune wird dadurch nicht getrübt.

Wie wichtig ist Ihnen der private Ausgleich?
Der ist mir sehr wichtig. Ich habe eine Familie und die steht bei mir an erster Stelle. Daher bin ich froh, dass ich im Sommer nur 80 Prozent und im Winter noch etwas weniger arbeite. Somit kann ich im Winter nachholen, was ich im Sommer nicht tun konnte. Eine schöne Ferienreise, Ausflüge mit der Familie oder mit dem Snowboard verschneite Hänge runter kurven.

Haben Sie einen Tipp für gute Laune bei der Arbeit?
Für mich ist Musik wichtig. Ich weiss, nicht alle dürfen wie wir bei der Arbeit Musik hören. Aber für mich ist das immer ein Aufsteller. Wenn während der Arbeit gute Musik auf meinem Lieblingssender SRF 3 läuft, dann bin ich sehr glücklich. Am allerbesten gefällt mir der Song «Superstition» von Stevie Wonder, aber sonst spielt der Musikstil keine so grosse Rolle. Ich liebe alles.