Veröffentlicht am 16.03.2015FOTO UND TEXT: Robert Altermatt

Blitzlicht: Mediensprecher

Martin Jordan, 48, arbeitet als einer von zwei Mediensprechern im Universitätsspital Basel (USB). Da er nie weiss, wie sein Arbeitstag verlaufen wird, ist ein gehöriges Mass an Beweglichkeit und Improvisation gefragt.

Haben Sie ein Morgenritual?
Bei mir läuft am Morgen alles in sehr zügigem Tempo ab. Jede Minute, die ich länger schlafen kann, ist mir wertvoll. Rund eine Stunde vor Arbeitsbeginn schellt der Wecker. Ich bin sofort voll da und kann loslegen. Ich habe noch Zeit, die Zeitung aus dem Briefkasten zu holen und das Wichtigste zu lesen. Gleichzeitig trinke ich eine heisse Schokolade. Schon schwinge ich mich aufs Velo und bin in fünf Minuten im Büro.

Was beinhaltet Ihr Job?
Mein Job ist sehr vielfältig. Ich weiss nie, wie der Tag verlaufen und was im Detail auf mich zukommen wird. Oft stehen als Fixpunkte nur die eine oder andere Sitzung fest. Ich muss flexibel sein und rasch auf interne und externe Begehren reagieren. In erster Linie bin ich Anlaufstelle für alle möglichen Medienanfragen. Häufig gehen Fragen zu medizinischen Themen ein. Meine Aufgabe besteht dann gegenüber den Medienschaffenden darin, Expertenwissen im Universitätsspital Basel zur Verfügung zu stellen. In diesen Fällen suche und vermittle ich eine geeignete Auskunftsperson. Sind die Fragen spital- oder gesundheitspolitischer Art, ist in der Regel eine Abstimmung mit der Direktion nötig, um ein präzises Statement abgeben zu können. Des Weiteren zählt das Verfassen von Medienmitteilungen zu meinen Aufgaben. Da kann es sich zum Beispiel um eine neue Behandlungsmethode oder die Ergebnisse einer neuen Studie handeln. Wichtig dabei ist, komplexe Sachverhalte möglichst einfach darzustellen. Dafür muss ich bisweilen bei Ärztinnen und Ärzten nachfragen – und zwar solange, bis ich das Thema verstanden habe.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Sie Ihre Arbeit gerne machen?
Am Wichtigsten ist mir, dass ich in einem guten Team arbeite. Der Umgang untereinander muss angenehm und respektvoll sein. Für das Selbstbewusstsein und das Wohlbefinden ist es ausserdem unerlässlich, dass mir meine Kollegen das Gefühl geben, gute Arbeit zu leisten. Ohne Lob – aber auch ohne Kritik – verpufft die eigene Arbeitsleistung im Nirgendwo. Wichtig ist mir ferner, dass ich in Entscheidungsprozesse einbezogen werde, dass ich laufend über bedeutende Neuerungen informiert bin, dass ich für die Erledigung meiner Aufgaben genügend Zeit habe und mir die notwendigen Arbeitsinstrumente zur Verfügung stehen.

Wie wichtig ist Ihnen der private Ausgleich?
Ich arbeite, um zu leben. Aber ich lebe nicht, um zu arbeiten. Damit ist klar, dass mir der private Ausgleich sehr wichtig ist. Deshalb habe ich in meinen bisherigen Jobs noch nie Vollzeit, sondern immer mit einem 80-Prozent-Pensum gearbeitet. So bleibt mir genügend Zeit, mich zu erholen, mit meiner Frau und meinem Sohn etwas zu unternehmen, Freunde zu treffen und einigen Hobbys nachzugehen.

Welchen Tipp haben Sie für gute Laune bei der Arbeit?
Selbst wenn Vieles von mir verlangt wird, sollte ich mich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wir haben alle nur einen Kopf und zwei Hände und können nur so viel erledigen, wie es Kopf und Hände erlauben. Um gute Laune zu haben, ist es mir zudem wichtig, dass ich hin und wieder einen witzigen Spruch in die Runde werfen kann.