Blitzlicht: Marroniverkäuferin
Alije Etemi stammt aus dem Kosovo und betreibt seit vier Jahren einen Marronistand bei der Tramstation Stauffacher in Zürich.
Was machen Sie, bevor Sie zur Arbeit gehen?
Zum Tagesstart trinke ich einen Kaffee mit meinem Mann. Noch zu Hause verpacke ich die gebrannten Mandeln in kleine durchsichtige Säckchen. Ich öffne meinen Stand erst um 11.00 Uhr. Vorher kommen noch keine Kunden.
Was beinhaltet Ihr Job?
Als Erstes mache ich Feuer und lege dann Holzkohlen nach. Marroni zubereiten ist nicht schwer: Die Lieferanten bringen sie fix fertig, ich muss sie nicht mehr einschneiden. Ich beziehe meine Marroni von verschiedenen Orten, die meisten von einem Lieferanten in Freiburg. Dabei lege ich grossen Wert auf gute Qualität. Verlangen die Kunden am nächsten Tag ihre drei Franken zurück, weil die Marroni nicht einwandfrei waren, ist mir das sehr unangenehm. Unsere Marroni sind ein Naturprodukt. Daher können leider auch mal Schlechte dabei sein.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Sie Ihre Arbeit gerne machen?
Für mich ist der Humor wichtig. Ich lache gerne mit meinen Kunden. Das wirkt irgendwie ansteckend. Und natürlich möchte ich zufriedene Kunden, die wiederkommen. Gerade ältere Personen sind meistens an einem kurzen Gespräch interessiert. Sie vergleichen die Preise und merken sofort, wenn wir die Preise erhöhen müssen. Manchmal hilft mir mein Mann. Unsere Stammkunden kennen ihn schon und freuen sich, wenn auch er da ist und mit mir Marroni verkauft.
Wie wichtig ist der private Ausgleich?
Im Winter habe ich wenig freie Zeit, weil dann Marronisaison ist. Sonst koche ich für meine Familie. Wir haben drei Töchter und zwei Söhne. Ausserdem gehe ich gerne spazieren.
Haben Sie einen Tipp für gute Laune bei der Arbeit?
Vielen Leute sagen von meinem Mann und mir, wir seien wie die Sonne. Wir seien nette Leute. Im Marronihäuschen ist es immer gemütlich und schön warm. Wenn dann der erste Schnee fällt, gibt es nichts Schöneres.