Veröffentlicht am 16.12.2014FOTO UND TEXT: Günther Kreischer
David Moon beim verkabeln
Der Licht- und Bühnen-Designer David Moon beim verkabeln eines Scheinwerfers.

Blitzlicht: Licht- und Bühnen-Designer

Der gebürtige Kalifornier David Moon, 57, folgte 2012 seiner Gattin in die Schweiz. In den USA war er Technischer Direktor und Production Manager Licht-Design an den renommierten Universitäten UC Davis und Seattle. Hier und heute arbeitet er als Freelancer in der Bühnentechnik.

Haben Sie ein Morgenritual?
Mein z’Morge ist abgesehen von Toast, Erdnussbutter und Marmelade wenig amerikanisch. Also kein Rührei, Speck und Bratkartoffeln, sondern gesunder Joghurt ziert den Frühstückstisch. Natürlich auch Kaffee. Nach dem Frühstück überprüfe ich mein Equipment, das ich während meines Arbeitstages benötige. Danach auf zu meinem Bus, der Job wartet nicht.     

Was beinhaltet Ihr Job?
Alles rund um die Bühne und um das Licht auf derselben. Im konkreten Fall heisst das, die Planung und Ausgestaltung der Bühne mit Licht mittels Scheinwerfer. Der Job beinhaltet aber auch, einmal ein einfaches Kabel zu verlegen oder das gesamte Bühnenequipment auszuladen und aufzubauen. Das tönt zwar einfach, ist aber nicht immer so. Denn jeder Job ist unterschiedlich, abhängig vom Standort oder Kunden. Ich habe jetzt über 35 Jahre Produktionserfahrung in über 300 Produktionen mit unterschiedlichsten Aufgabenbereichen wie Kulissen- oder Licht-Design. Da kann mich eigentlich nichts mehr aus der Ruhe bringen.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Sie Ihre Arbeit gerne machen?
Die wichtigsten Voraussetzungen sind gute Arbeitsbedingungen und für einen guten Arbeitstag das Team. Nicht ganz unwichtig ist ein verständnisvoller Projektleiter oder Kunde, wenn die Praxis mit der Planung nicht übereinstimmt. Oder wenn Änderungen an der Planung unumgänglich sind. Erzwungene Pausen, wenn Material fehlt, sei es wegen mangelhafter Planung oder ganz trivial, weil ein Materiallastwagen Verspätung hat, sind in meinem Job ärgerlich, da wir immer unter Zeitdruck arbeiten. Ebenso wichtig sind mir die kleineren Änderungen, die ich selbst vornehmen kann, wenn der Job dies erfordert. Etwas ganz Zentrales ist in diesem Job auch das Prinzip «Safety First».  

Wie wichtig ist Ihnen der private Ausgleich?
Als «Freelancer» habe ich eine relativ grosse Freiheit, was meinen Job betrifft. Ich kann entscheiden, wann und wo ich arbeite. Natürlich auch für welche Produktion ich arbeiten möchte. Benötige ich Freizeit, plane ich meine Termine entsprechend. Für eine Produktion, die mir Spass macht, stelle ich aber auch die Freizeit hintenan.    

Haben Sie einen Tipp für gute Laune bei der Arbeit?
Am wichtigsten erscheint mir, eine Karriere einzuschlagen, die einem auch wirklich Spass macht. Denn ein «Zufrieden-mit-dem-Job-sein» heisst, ein gutes Leben zu haben. Das beinhaltet auch ein ständiges Lernen von neuen Methoden und Technologien, damit die Qualifikation nicht nachlässt und stimmt.