Veröffentlicht am 24.10.2013TEXT: Mario WalserFOTO: zVg
Pia Guggenbühl an einer Delegiertenversammlung im letzten Frühling.

Blitzlicht: Kommunikationschefin

Pia Guggenbühl, 34, ist Kommunikationschefin der FDP Schweiz, Bern.

Haben Sie ein Morgenritual?
Informationen sind mein täglich Butterbrot. Da ich in Zürich lebe und nach Bern pendle, habe ich genügend Zeit für die Print-Ausgabe der NZZ und für 20 Minuten als Happen vorab. Weitere News hole ich mir hauptsächlich digital. Im Generalsekretariat der FDP erwartet mich ein Medienspiegel mit allen relevanten Artikeln zum aktuellen politischen und wirtschaftlichen Geschehen. All das gehört zu meinem Medienfrühstück.

Was beinhaltet Ihr Job?
Ich verantworte die externe Kommunikation der FDP Schweiz. Zu meinen Aufgaben gehört die Medienarbeit; insbesondere der Kontakt zu Journalisten, die Organisation von Medienkonferenzen und das Schreiben verschiedener politischer Texte. Zusammen mit meinem neunköpfigen Team arbeite ich eng mit unseren Politikerinnen und Politikern zusammen. Unsere Abteilung ist zudem für die Organisation der vierteljährlichen Delegiertenversammlungen und weiterer Events verantwortlich. Online-Kommunikation, Social Media und Videos sowie die Administration gehören auch dazu.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Sie Ihre Arbeit gerne machen?
Erstes und wichtigstes Kriterium ist gegenseitiges Vertrauen. Ich arbeite gerne im Team, und eine Feedback-Kultur ist für mich zentral. Zweitens ist für mich als Liberale die Eigenverantwortung enorm wichtig. Freiheit ist gut, aber nur wer bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, kann effektiv an dieser wachsen. Und drittens die Motivation: Wenn Sie bei einer Non-Profit-Organisation – was eine Partei letztlich ist – arbeiten, ist die innerliche Motivation entscheidend. Jeder kann einmal einen schlechten Tag haben. Aber Leute, die ständig kritisieren anstatt konstruktive Lösungen zu suchen, wären bei uns am falschen Platz. Ganz wichtig: Wir lachen gerne und viel.

Wie wichtig ist Ihnen der private Ausgleich?
Wichtig, denn wer viel leisten will, muss seine Batterien stets neu aufladen. Ich finde den Ausgleich beim Schwimmen, entspanntem Beisammensein mit Freunden und einem feinen Nachtessen mit einem guten Glas Wein. Meine Leidenschaft gehört der Kunst. Wann immer möglich, besuche ich Museen oder Galerien. Da tut sich eine andere Welt auf, in der ich Inspiration finde.

Haben Sie einen Tipp für gute Laune bei der Arbeit?
Da halte ich es mit Herbert Grönemeyer: «Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht!» Jeder Job beinhaltet auch Frustrationsmomente. Doch statt sich von diesen zu vereinnahmen lassen, streckt man ihnen besser die Zunge raus. Gute Laune schafft nur, wer selber dazu beiträgt: Will ich ein Lächeln, muss ich zuerst selber die Mundwinkel nach oben ziehen.